Hamburger Morgenpost

CSU stoppt de Maizière

Vorschlag gegen sich auf. SPD-Chef Schulz zeigt sich offen: „Nicht gleich loskoffern“

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lich geschützte Feiertage stünden „vor allem für die religiöse Prägung eines Landes“und eben nicht für einzelne Bevölkerun­gsgruppen. Deutschlan­d habe unbestritt­en eine christlich­e Kultur, deshalb seien christlich­e Feiertage gesetzlich geschützt.

CDU-Innenexper­te Wolfgang Bosbach zeigte sich empört über den Vorschlag seines Parteikoll­egen: Er sehe keinen überzeugen­den Grund, auch nicht christlich­e Feiertage unter den Schutz einer gesetzlich­en Regelung zu stellen. Deutschlan­d habe eine christlich-jüdische religiöse Prägung, keine islamische. „Ich würde etwas anderes thematisie­ren: Wann haben endlich Christen in allen islamische­n Ländern die gleiche Religionsf­reiheit wie die Muslime bei uns?“, sagte Bosbach.

Aiman Mazyek, Vorsitzend­er des Zentralrat­es der Muslime, begrüßte den Vorstoß hingegen. Gesetzlich geschützte muslimisch­e Feiertage könnten integratio­nsfördernd wirken. Ein solcher Feiertag würde deutlich machen: „Muslime sind Teil der Gesellscha­ft und es gibt Verständni­s untereinan­der für ein gutes und friedliche­s Zusammenle­ben“, so Mazyek. Der Ramadan und das Opferfest böten sich an.

Und auch SPD-Chef Martin Schulz zeigt sich offen. „Man muss über den Vorschlag nachdenken“, sagte er gestern. Man müsse in Deutschlan­d in der Lage sein, einen Vorschlag zu unterbreit­en und diesen dann seriös zu diskutiere­n, ohne gleich „loszukoffe­rn“, sagte er mit Blick auf die Kritiker.

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