23 Jahre unschuldig in Haft: „Es ist schön draußen“
Als Teenager wurde Lamonte McIntyre wegen Doppelmords verurteilt
Kansas City – 23 Jahre hat er unschuldig im Gef ngnis gesessen – jetzt wurde Lamonte McIntyre (41) im US-Bundesstaat Kansas freigelassen. Er war 1994 mit 17 Jahren wegen eines Doppelmordes zu zwei Mal lebenslanger Haft verurteilt worden. Es gab jedoch niemals Beweise, sondern nur Aussagen von Zeugen, die ihre Angaben später widerriefen ...
Schon am zweiten Tag der einwöchigen Anhörung im Fall McIntyre entschied der Richter, dass der 41-Jährige entlassen wird. Als Lamonte McIntyre seine ersten Schritte als freier Mann im Gerichtsgebäude tat, rannte ihm seine Mutter Rosie entgegen, nahm ihren Sohn überglücklich in den Arm. „Ich bin froh, es ist schön draußen“, sagte Lamonte zu den Kamerateams, die ihn sofort belagerten.
23 Jahre hatte er hinter Gittern gesessen – traurigerweise mehr als sein halbes Leben lang.
Als 17-Jähriger war er am 15. April 1994 in Kansas City festgenommen worden, wurde als Doppelmörder vor Gericht gestellt. Ihm wurde zur Last gelegt, zwei Männer, Doniel Quinn (21) und Donald Ewing (34), in ihrem Auto erschossen zu haben.
Lamonte McIntyre beteuerte seine Unschuld, weder materielle Beweise noch ein mögliches Tatmotiv konnte die Staatsanwaltschaft damals präsentieren. Dennoch entschied das Gericht nach viertägigem Prozess: zwei Mal lebenslängliche Haft! Das Urteil fußte auf den Aussagen von Zeugen, die Lamonte am Tatort gesehen haben wollten, ihre Angaben später aber widerriefen. Teils waren sie auch auf Druck eines Ermittlers entstanden.
Am Freitag hob das Gericht das Urteil schließlich auf und stellte fest, dass dem Verurteilten Unrecht angetan worden sei.