„Das Boxen muss zurückschlagen!“
Sauerland-Stall und Sport1 schließen TV-Deal. Drei Jahre, 15 Millionen Euro, Aufbau neuer Stars
Das deutsche Boxen steckt in der Krise. Die Stars sterben aus, es fehlen neue Helden. Der Sauerland-Boxstall und sein neuer TV-Partner Sport1 wollen das ändern.
Auf den ersten Blick sieht der Deal wie ein Rückschritt aus: Die Kämpfe des SauerlandStalls werden ab 2018 nicht mehr bei Sat.1, sondern beim Spartensender Sport1 zu sehen sein. Auf den zweiten Blick ist es ein Deal, der Chancen eröffnet.
„Das Boxen muss zurückschlagen!“, sagt Promoter Kalle Sauerland. „Das ist eine super Plattform, um neue Helden zu machen.“
Über drei Jahre läuft der TV-Deal, was dem größten deutschen Stall Planungssicherheit gibt und Zeit, Boxer aufzubauen, ohne sie zu verheizen. Nach MOPO-Informationen soll Sport1 mehr als 15 Millionen Euro zahlen.
20 Kampfabende pro Jahr wird es geben, bei denen je fünf Kämpfe live übertragen werden. Auch die digitalen Kanäle werden genutzt. Drei Formate sind geplant: „Championship Boxing“mit Titelkämpfen wie denen von Weltmeister Tyron Zeuge, „Next Generation“mit Nachwuchs-Hoffnungen wie Leon Bauer (19) und „International Boxing“mit ausländischen Events, bei denen auch Sauerland-Boxer antreten.
„100 Kämpfe im Jahr live im Free-TV sind für den Boxsport ein echtes Brett“, sagt Sport1-Chef Olaf Schröder, der auf „weniger Show, mehr Boxen“setzt. Dafür muss die Qualität im Ring stimmen. Gleichzeitig will Sport1 das
Boxen mit anderen Formaten wie Talks, Reportagen oder Homestories flankieren.
„Nur Kämpfe zeigen, reicht im Jahr 2017 nicht mehr. Wir wollen die Boxer bekannt machen“, so Schröder. „Wir gehen einen neuen, gesunden Weg“, betont Kalle Sauerland.
Ob der zum Erfolg führt, die Box-Fans das Konzept annehmen, wird sich zeigen. Eine gute Strategie ist wichtig. Zu gewinnen ist der Kampf um die Zukunft des deutschen Boxens aber nur im Ring. Mit guten Boxern, guten Typen, guten Kämpfen.