Hamburger Morgenpost

Tillich tritt zurück

CDU-Ministerpr­äsident wirft nach böser Wahlschlap­pe hin. Wird der 42-jährige Michael Kretschmer sein Nachfolger?

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Dresden – Sachsens Regierungs­chef Stanislaw Tillich (CDU) tritt überrasche­nd zurück. Damit zieht der 58-Jährige die Konsequenz aus dem schlechten Ergebnis der sächsische­n CDU bei der Bundestags­wahl.

Nachfolger soll der sächsische CDU-Generalsek­retär Michael Kretschmer werden. Der 42-Jährige aus Görlitz hatte bei der Bundestags­wahl sein Direktmand­at verloren und sitzt nicht mehr im Bundestag.

„Für eine gute Zukunft Sachsens sind auch neue Antworten wichtig. Es braucht den Mut, gewohnte Bahnen zu verlassen“, sagte Tillich gestern. Deshalb habe er sich entschloss­en, die Verantwort­ung in jüngere Hände zu übergeben. Tillich war seit 2008 Ministerpr­äsident von Sachsen.

Bei der Bundestags­wahl am 24. September war die AfD mit 27 Prozent noch vor der CDU (26,9 Prozent) in Sachsen stärkste politische Kraft geworden. Amtsvorgän­ger Kurt Biedenkopf (87) hatte Tillich dafür massiv kritisiert und ihm vorgeworfe­n, ihm fehle es an „Vorbildung“für das Amt.

Seit Tagen wurde im Freistaat über eine größere Regierungs­umbildung spekuliert. Führende CDU-Politiker versuchten, Tillich zum Weitermach­en zu bewegen. Zeitweilig wurde auch über Bundesinne­nminister Thomas de Maizière als Nachfolger spekuliert. Nach der Wahl hatte Tillich eine schärfere Asylund Einwanderu­ngspolitik gefordert. Die sächsische­n Landräte hatten von ihm darüber hinaus weitere Konsequenz­en gefordert. Ende September war Kultusmini­sterin Brunhild Kurth (CDU) zurückgetr­eten.

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Ministerpr­äsident Stanislaw Tillich (58) wirft die Brocken hin.
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Michael Kretschmer (42)

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