Süßes an der
St. Pauli Wer ’nen Kerl zum Anknabbern sucht, wird bei „St. Paula“fündig
Von GUNNAR REUCHSEL
Muskelmänner zum Anknabbern, Mini-Brüstchen zum Mal-eben-so-Wegnaschen und Schokolade in verruchten Verpackungen: Süße Versuchungen wie diese gibt’s bei „St. Paula“auf St. Pauli – gleich um die Ecke von Reeperbahn und Herbertstraße. Mit ihrer Kiez-Manufaktur macht Ursula Odenwald nicht nur Touristen glücklich, die ein originelles Mitbringsel suchen, sondern auch Hamburger, die bei ihr Besonderes für die Kaffeetafel suchen. Wer den kleinen Laden an der Bernhard-Nocht-Straße betritt, weiß gar nicht, wo er zuerst hinsehen soll. Auf dem Tisch stapeln sich Schokoladentafeln zwischen Etageren mit süßen Verlockungen. An den Wänden hängen Erotikfilm-Plakate aus den 60ern, in Regalen stehen „Süße Fesseln“, barbusige Meerjungfrauen und muskelbepackte Schokokerle. Ursula Odenwald lächelt, wenn ihre Kunden all die Kleinigkeiten entdecken. Seit fünf Jahren betreibt die Konditormeisterin ihre Kiez-Manufaktur „St. Paula“. „Als ich damals mit meinem Lebensgefährten aus Düsseldorf nach Hamburg gezogen bin, war ich ganz erstaunt darüber, dass es hier auf St. Pauli kein frivoles Café gibt“, sagt die 43-Jährige. „Ich habe mich gefragt, wie die Leute das wohl annehmen würden. Also habe ich es einfach mal ausprobiert.“
Mit Erfolg: Längst hat das „St. Paula“eine treue Stammkundschaft. Und das, obwohl aus der Kiez-Konditorei mit Café inzwischen ein Souvenirladen mit Schoko-Angebot geworden ist. Fast alles, was sie verkauft, stellt Ursula Odenwald selbst her. Auch die Verpackungen und Designs hat sie selbst entworfen – vom Papiertütchen mit Kussmund und Anker bis zur Schokoladentafel im Korsagen-Style.
Die 43-Jährige spielt mit dem Frivolen, wenn auch heute nicht mehr so stark wie früher. Eins der Highlights in ih-
„Ich wunderte mich, warum es hier kein frivoles Café gibt.“Ursula Odenwald, Inhaberin