Hamburger Morgenpost

Knapp verlieren? Das ist un zu wenig!

Der Dino will sich nicht kleiner machen, als er ist. Gisdols Bollwerk: Coach probt Fünfer-Abwehrkett­e

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Der Spieltag naht, die Töne werden forscher. Am Sonnabend gastiert der FC Bayern im Volkspark, es gibt wohl kaum einen Menschen auf der Welt, der an einen Erfolg des HSV glaubt. Jens Todt ist das alles ziemlich egal. Auch der Sportchef weiß, dass der letzte Sieg gegen die Bayern acht Jahre alt ist, setzt aber dennoch auf die forschen Töne. „Irgendwann ist immer ein erstes Mal“, erklärt er. „Wir wollen uns nicht verstecken – und uns nicht kleiner machen, als wir sind.“

Der HSV spannt die Muskeln an. Zumindest ein klein wenig. Außenseite­rrolle, schön und gut. „Und natürlich sind die Bayern ein sehr schwerer Gegner“, weiß Todt. „Aber wir werden eine volle Hütte und die totale Unterstütz­ung der Fans haben. Wir sollten nicht in die Rolle verfallen, uns nur gut verkaufen und knapp verlieren zu wollen. Nein, wir wollen was holen!“

Wie schwer das wird, ist natürlich auch Todt klar. Nur einen Punkt verbuchte der HSV aus den vergangene­n sechs Partien auf der Habenseite. Von den letzten zehn Ligaspiele­n gegen die Bayern verlor er neun. Und dennoch: Wenn der HSV an einer Überraschu­ng gegen das Überteam der Liga schnuppert­e, dann im Volkspark. Vor drei Jahren errang er ein nie zu erwartende­s 0:0, im Vorjahr fiel das spielentsc­heidende 0:1 erst zwei Minuten vorm Ende. Wird’s diesmal ähnlich knapp?

Markus Gisdol arbeitet zumindest akribisch daran. Auch gestern ließ der Trainer eine Fünfer-Abwehrkett­e (Diekmeier, Mavraj, Papadopoul­os, van Drongelen, Sakai) mit zwei Abräumern davor (Ekdal, Jung und Walace wechselten sich ab) trainieren. Zumindest hinten soll die Null stehen. Wäre ein Anfang.

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