Das Dortmund-Desaster
BVB in der Königsklasse so gut wie k. o. – Rückendeckung für Bürki
Von NILS WEBER
Zypern ist wunderschön. Für Borussia Dortmund war es die Hölle. Nach dem erbärmlichen 1:1 bei APOEL Nikosia ist das Aus des Bundesliga-Tabellenführers in der Champions League fast schon besiegelt.
Zyniker (oder Schalke-Fans) könnten von einem Erfolg sprechen. Schließlich hat der BVB auf der Sonneninsel im dritten Königsklassenspiel den ersten Punkt geholt.
Tatsächlich ist das Remis eine Niederlage, ein Tiefschlag, eine Blamage – und gleichbedeutend mit dem Verpassen des Achtelfinales.
„Unsere einzige Chance ist es, die nächsten drei Spiele zu gewinnen“, weiß Trainer Peter Bosz. Sportdirektor Michael Zorc wird deutlicher: „Ich bin kein Träumer, sondern Realist. Für uns geht es jetzt darum, den dritten Platz zu sichern.“Um wenigstens in der Europa League weiterspielen zu können. Zu müssen. Wenigstens.
Es war nicht einfach ein Ausrutscher bei einem zweitklassigen Gegner, denn die Partie war der letzte Strohhalm im Kampf um das Achtelfinale. Und der Liga-Spitzenreiter versagte, agierte behäbig, ideenlos, harmlos.
Kopflos auch. Und haltlos. In Person von Torhüter Roman Bürki, der sich einen schweren Patzer leistete – eigentlich zwei, weil er in der 62. Minute zunächst dem gegnerischen Angreifer Lorenzo Ebecilio einen Rückpass in die Füße spielte und dann dessen Fernschuss nach vorne vor die Füße von Mikaël Poté abprallen ließ, der das zweite Geschenk dankend annahm.
„Es stimmt, er hat gepatzt. Das weiß er selbst“, sagte Bosz. „Aber er hat uns schon oft geholfen. Jetzt muss die Mannschaft für ihn da sein.“Kapitän Marcel Schmelzer stellt sich vor den Keeper: „Es gibt bei uns in der Mannschaft keine Diskussion. Roman ist ganz klar unsere Nummer eins.“Bei aller berechtigten Kritik an Bürki: Ein Team wie der BVB mit seiner Offensiv-Armada muss in der Lage sein, gegen einen Gegner wie Nikosia mehr als nur ein Tor zu erzielen.