Die Schlammschlacht unserer Top-Schiris
Streit zwischen Gräfe und Spitzenfunktionären eskaliert. Muss jetzt ein Mediator helfen?
Auf den Bundesliga-Plätzen sollen die Schiedsrichter für Recht und Ordnung sorgen. Doch unsere Top-Referees begehen derzeit reihenweise verbale Fouls. Eine echte Schiri-Schlammschlacht!
Worum geht es? Bei einem Krisengipfel am Dienstagabend in der DFB-Zentrale in Frankfurt hatte Bundesliga-Referee Manuel Gräfe (44) seine Kritik am Vorsitzenden des Schiedsrichterausschusses, Herbert Fandel, und an Hellmut Krug, dem DFB-SchiedsrichterManager, erneuert und Konsequenzen gefordert. Der Berliner hatte den beiden Funktionären „Vetternwirtschaft“sowie „fehlende Transparenz“bei Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen.
In einer von ihm veröffentlichten persönlichen Erklärung betonte Gräfe, dass er immer für „mehr Gerechtigkeit und Transparenz“sorgen wollte: „Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil.“Zudem forderte Gräfe Konsequenzen vom Dachverband: „Es obliegt nun dem DFB, für Veränderungen zu sorgen.“
Bei dem Treffen selbst habe er nur die Rolle des stillen Beobachters übernommen, um den Ausführungen von FIFA-Topschiri Dr. Felix Brych (42) zu folgen, der „seine ähnlichen persönlichen Erfahrungen in den letzten Jahren mit Hellmut Krug und Herbert Fandel sowie als Sprecher der Bundesliga-Schiedsrichter den Eindruck etlicher Schiedsrichter geschildert“habe.
Da es in dem Gespräch, an dem auch der Vorsitzende der Elitekommission, Lutz Michael Fröhlich (60), teilnahm, keine Annäherung der Positionen gab, könnte nun die im vergangenen Jahr gegründete und vom ehemaligen Bundesaußenminister Klaus Kinkel geleitete EthikKommission des DFB den Fall übernehmen. Auch die Beilegung des Konflikts mittels einer Mediation wäre denkbar. Klein beigeben wird Gräfe jedenfalls nicht – er kämpft bis zum Abpfiff dieser Schlammschlacht.