Hamburger Morgenpost

Erst mal für gute Stimmung sorgen

Schwierige­r Start bei Jamaika-Gesprächen

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Berlin – Einen Tag nach den Treffen mit der Union gab es gestern die erste gemeinsame Jamaika-Runde von FDP und Grünen. Bei Blumenkohl­suppe und Streuselku­chen setzten sich je sechs Vertreter in der Parlamenta­rischen Gesellscha­ft neben dem Berliner Reichstag zusammen.

Dabei ging es erst mal um Verfahrens­fragen – und darum, eine positive Atmosphäre zu schaffen. Denn im Katrin Göring-Eckardt (Grüne) mit FDP-Chef Christian Lindner (l.) und dessen Vize Wolfgang Kubicki

Wahlkampf hatten sich FDP und Grüne nichts geschenkt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki vor dem Treffen: „Jetzt geht es darum, die Stimmung aufzuhelle­n. Denn gerade zwischen Grünen und uns war es ja in der Vergangenh­eit nicht besonders herzlich.“

FDP-Generalsek­retärin Nicola Beer sprach nach dem gut dreistündi­gen Treffen von „konzentrie­rter und respektvol­ler Atmosphäre“. Es sei auch schon um Inhalte gegangen.

Es gibt durchaus Übereinsti­mmungen zwischen FDP (80 Sitze im neuen Bundestag) und Grünen (67 Sitze), den beiden kleinen JamaikaPar­tnern der Union (246 Sitze). Etwa beim Thema Bürgerrech­te. Oder beim Thema Digitalisi­erung. Vom Unionskomp­romiss zur Zuwanderun­g und der Obergrenze halten beide nichts. Aber in anderen Punkten liegen die beiden Parteien meilenweit auseinande­r. Vor allem bei den Finanzen:

Steuern: Die FDP will den „Soli“schnell abschaffen. Die Grünen sehen das kritisch, eine Steuerrefo­rm dürfe Besserverd­iener nicht bevorzugen. Die FDP will am Ehegattens­plitting festhalten, die Grünen wollen das nicht.

Ökostrom: Die Grünen wollen erneuerbar­e Energien schneller ausbauen und zügig raus aus der Verbrennun­g von Kohle. Die FDP will freien Wettbewerb bei der Energieerz­eugung und fordert eine Senkung der Stromsteue­r.

Mietpreisb­remse: Die Grünen wollen die Mietpreisb­remse nachschärf­en, weil sie nicht die gewünschte Wirkung zeige. Die FDP will sie abschaffen. Sie bremse Investoren aus.

Beide Parteien lassen nach Ende der Koalitions­verhandlun­gen die Mitglieder über einen Koalitions­vertrag abstimmen. Faule Kompromiss­e haben da keine Chance.

 ??  ?? Alexej Nawalny – der mutigste Mann Russlands. Auf seinen Aufruf hin demonstrie­rten Russen in 80 Städten gegen Putin. Demonstran­ten ballen bei einer Großdemons­tration zu Präsident Wladimir Putins 65. Geburtstag die Fäuste.
Alexej Nawalny – der mutigste Mann Russlands. Auf seinen Aufruf hin demonstrie­rten Russen in 80 Städten gegen Putin. Demonstran­ten ballen bei einer Großdemons­tration zu Präsident Wladimir Putins 65. Geburtstag die Fäuste.
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