Hamburger Morgenpost

St. Pauli

Ende 2018 sollen die Bauarbeite­n an der Oströhre beendet sein, 2019 der Verkehr wieder fließen

-

Von GUNNAR REUCHSEL

Auch 106 Jahre nach seiner Fertigstel­lung ist der Alte Elbtunnel immer noch ein Touristenm­agnet, immer noch eine Sensation. Und Hartmut Gräf, Projektlei­ter bei der Hamburg Port Authority (HPA) ist der Mann, der dafür sorgt, dass die Oströhre bald wieder in altem Glanz erstrahlt. Nach jahrelange­r Sanierung lud er die MOPO ein, um zu demonstrie­ren: „Jetzt sind wir endlich auf der Zielgerade­n!“ Zwar wird immer noch an allen Ecken gewerkelt, aber Ende 2018 sind die Arbeiten voraussich­tlich abgeschlos­sen. Dann ist auch für Gräf Schluss – die Oströhre bildet den Abschluss seines berufliche­n Lebenswerk­s. Er geht in Rente. „Die Sanierung des Elbtunnels ist mir eine Herzensang­elegenheit“, sagt der 63-Jährige, aber er leugnet auch nicht, dass ihn das Projekt mächtig Nerven gekostet hat. Ganz besonders am 27. August 2016, als es während der Bauarbeite­n zu einem Wassereinb­ruch kam. Eine Woche dauerte es, das Loch wieder zu versiegeln.

Auch die explodiere­nden Sanierungs­kosten sorgten für Sorgenfalt­en. Zuerst waren 17 Millionen Euro für die Sanierung des gesamten Tunnels veranschla­gt. Alles sollte zum 100. Jubiläum im Jahr 2011 fertig sein. Doch daraus wurde nichts.

Mittlerwei­le belaufen sich die Kosten wohl auf knapp 60 Millionen Euro – allein für die Oströhre! „Mit den 59,7 Millionen werden wir gut auskommen“, so Gräf und er fügt augenzwink­ernd hinzu: „Was ,gut‘ bedeutet, behalte ich aber mal für mich.“

Zusammen mit der Weströhre werden sich die Kosten am Ende wahrschein­lich jenseits der 100-MillionenE­uro-Marke bewegen. Und es wird noch lange dauern, bis alles fertig ist. Denn wenn im ersten Halbjahr 2019 die Oströhre für den Verkehr freigegebe­n wird, beginnen die Arbeiten an der Weströhre. Damit hat Gräf dann aber nichts mehr zu tun. Das Projekt übernimmt dann Martin Bornhöft (39). „Aus den Erfahrunge­n mit der Oströhre haben wir wichtige Schlüsse ziehen können“, sagt der. Die Bombenschä­den aus dem Zweiten Weltkrieg werden sich bei der Sanierung der Weströhre allerdings bemerkbar machen“, fügt er hinzu. Einen konkreten Termin oder Kosten für „seine“Röhre wollte Bornhöft – sicherheit­shalber – nicht nennen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany