Deutschland ist im EU -Vergleich Spitze
Vorsprung bei Jobs und Gehältern. Aber nicht alle Zahlen sind für uns positiv
Berlin – Deutschland und Europa – wie wir im Vergleich zu anderen Ländern der EU dastehen, verraten die Zahlen des Statistischen Jahrbuchs 2017, das jetzt vorgestellt wurde. ➤ Jobs: Die Arbeitslosenquote lag im EU-Durchschnitt bei 8,7 Prozent. Am niedrigsten war sie in Tschechien (4 Prozent), gefolgt von Deutschland (4,2 Prozent). Griechenland 23,7 Prozent, Spanien 19,7 Prozent. Jugendarbeitslosigkeit: ➤
In Deutschland sind 7,1 Prozent der Jugendlichen arbeitslos – so wenige wie seit Beginn der 1990er Jahre nicht. Kein anderes EU-Land steht besser da. Der EUDurchschnitt beträgt 18,7 Prozent. In den südlichen Krisenländern Griechenland (47,3 Prozent), Spanien (44,4 Prozent) und Italien (37,8 Prozent) ist die Jugenderwerbslosigkeit überdurchschnittlich hoch. Lebenshaltungskosten: Hier ➤ gibt es deutliche Unterschiede innerhalb der EU. In 17 Mitgliedstaaten war das Preisniveau 2016 zum Teil deutlich niedriger als in Deutschland: etwa in Spanien, wo ein vergleichbarer Korb von Waren und Dienstleistungen elf Prozent weniger kostet. EU-weit am günstigsten war es in Bulgarien, wo man 58 Prozent weniger als hierzulande zahlte. Teurer als in Deutschland war es in Dänemark (34 Prozent mehr). ➤ Einkommen: Deutschland zählte 2014 zu den EU-Staaten mit den höchsten Bruttomonatsverdiensten (im Schnitt 3045 Euro für Vollbeschäftigte in Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten in der Privatwirtschaft). Allerdings hatte Deutschland einen der EU-weit höchsten Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern: Die Lücke betrug rund 22 Prozent. ➤ Mieten: Deutschland ist das Mieterland Nummer 1 in der EU: Fast die Hälfte der Bevölkerung (48 Prozent) lebt zur Miete. Jeder Sechste ist durch die Kosten fürs Wohnen extrem belastet. 16 Prozent der Bevölkerung leben in Haushalten, die mehr als 40 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für das Wohnen ausgaben. Mehr sind es in Griechenland (41 Prozent) und Bulgarien (21 Prozent). In Rumänien leben dagegen 96 Prozent in ihrem Wohneigentum.
3045 € verdienen deutsche Vollbeschäftigte im Schnitt. 22% weniger als Männer verdienen Frauen in Deutschland.