52 Unterhändler für Jamaika
Erstes Treffen in ganz großer Runde. CSU sorgt im Vorfeld für leichte Missstimmung
Berlin – So viele Verhandler hat es noch nie gegeben: Beim ersten gemeinsamen Treffen aller möglichen Jamaika-Partner (CDU, CSU, FDP und Grüne) saßen 52 Männer und Frauen um den Tisch in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin.
Neben den Parteichefs nahmen auch die Fach-Spezialisten der Fraktionen an der ersten großen Sondierungsrunde am Freitagnachmittag teil. Denn Merkel, Lindner, Özdemir und Seehofer hatten sich einiges vorgenommen: Auf zwölf Themenblöcke hatten sich die Generalsekretäre der Parteien vorab geeinigt. Zu jedem Themenbereich dürfte jede Partei ihre Unterhändler drei bis vier Minuten sprechen lassen, um den anderen am Tisch einen Eindruck zu vermitteln, wo für die jeweilige Partei die Knackpunkte bei einem Thema liegen. Maximal 20 Minuten sollte jeder Bereich behandelt werden. Alleine bei dieser Prozedur kommt man auf vier Stunden – noch ganz ohne Diskussion.
Diskussionspunkte gibt es aber viele. Schon beim ersten Oberthema Haushalt und Finanzen, oder bei Punkt vier „Flucht, Asyl, Migration“. Richtig tief in die Themen wollen die „Jamaika-Reisenden“ dann nächste Woche einsteigen.
Für leichte Missstimmung hatte vor dem ersten großen gemeinsamen Treffen CSUGeneralsekretär Scheuer gesorgt, der Grüne und FDP auf Grund ihrer gemachten Vorschläge mit „Pfadfindern ohne Kompass“verglich. Markus Söder (CSU) hatte bei „Maybrit Illner“erklärt: „Jamaika passt nicht zu Deutschland.“