Beach-Bar nur noch Asche
St. Pauli „Hamburg del mar“brennt völlig aus. Brandstiftung, aber auch technischer Defekt möglich
Fassungslos schaut Harry Woltmann (47) auf seinen zerstörten Beachclub. „Das ist echt zum Kotzen“, sagt er. Zum zweiten Mal binnen drei Jahren ist das „Hamburg del mar“an den Landungsbrücken in Flammen aufgegangen (MOPO berichtete). Warum, ist unklar.
Gestern Morgen ging die Polizei noch von Brandstiftung aus. „Kurz vor Brandausbruch wurde eine verdächtige Person in unmittelbarer Nähe des Beachclubs gesehen“, teilten die Beamten mit. Eine Sofortfahndung blieb jedoch erfolglos. Laut Zeugen war die Person vermutlich ein Mann und maskiert. Am Nachmittag dann die neue Info: Auch ein technischer Defekt sei möglich.
„Egal, was es war, es ist der Gipfel einer wetterbedingt miesen Saison“, sagt Woltmann. Er sei nur froh, dass niemand verletzt wurde.
Als das Feuer am Donnerstag gegen 20.30 Uhr ausbrach, befanden sich keine Gäste oder Mitarbeiter mehr auf dem Areal. Die letzten hatten die Bar etwa 15 Minuten vorher verlassen.
Kurz darauf loderten meterhohe Flammen in den Nachthimmel, begleitet von dicken schwarzen Rauchsäulen. Rund 40 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen – wieder einmal. Bereits 2014 hatte eine Silvesterrakete ein Feuer ausgelöst. Damals lag der Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich.
„Ich weiß noch nicht, wie teuer es dieses Mal wird“, so Woltmann. Mit Küche und Tresen sei der komplette Arbeitsbereich zerstört. „Wir wollen aber so schnell wie möglich wieder öffnen“, so Woltmann, der den Club seit acht Jahren betreibt. Trotz aller Rückschläge will er den Laden noch weitere acht Jahre behalten.