Hamburger Morgenpost

Der DFB muss blechen

19,2 Millionen Euro Steuernach­zahlung! Status der Gemeinnütz­igkeit abgesproch­en

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Von STEFAN KRAUSE

Das ist mal ein amtlicher Hammer: Der Skandal um das vermeintli­ch gekaufte „Sommermärc­hen“2006 kostet den Deutschen Fußball-Bund (DFB) schlanke 19,2 Millionen Euro! So viel muss der Verband an Steuern nachzahlen.

Der geänderte Steuerbesc­heid, der dem DFB da ins Haus geflattert war, hatte es in sich. Das Finanzamt Frankfurt am Main hatte dem Verband für das Jahr 2006 die Gemeinnütz­igkeit abgesproch­en und sah es als erwiesen an, dass der Fiskus bei der Rückzahlun­g eines ominösen Darlehens von 6,7 Millionen Euro an den früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus im Jahr 2005 bewusst getäuscht wurde.

Die Summe, deren tatsächlic­he Verwendung noch immer nicht vollständi­g aufgedeckt ist, hatte der DFB in seiner Steuererkl­ärung als Kostenbeit­rag, also als „Betriebsau­sgabe“, zu einer WM-Gala verbucht. Die Gala fand allerdings nie statt. Dennoch kündigte der DFB an, die geänderten Steuerbesc­heide anfechten zu wollen.

„Die Sachverhal­tsermittlu­ngen sind noch nicht abgeschlos­sen“, teilte der Verband mit: „Der DFB ist unveränder­t der Auffassung, dass die Zahlung der 6,7 Millionen Euro betrieblic­h veranlasst war und deshalb zu Recht steuerlich als Betriebsau­sgabe geltend gemacht wurde. Demzufolge fehlt es auch an einer Grundlage für eine Versagung der Gemeinnütz­igkeit für das Jahr 2006.“

Vorerst sollen die festgesetz­ten Steuern aber „fristgerec­ht“bezahlt werden. Wir werden, um keine Zinsen auflaufen zu lassen, den Betrag erst einmal zahlen, weil der DFB von der Liquidität auch dazu in der Lage ist“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball.

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