Rot für Jung! HSV verliert nur 0:1 gegen die Bayern
Trotz Unterzahl haben sich die Hamburger tapfer geschlagen:
Es war der Knackpunkt des Spiels: In der 39. Minute zückte Schiri Marco Fritz die Rote Karte und schickte Gideon Jung nach seinem harten Einsteigen gegen Kingsley Coman vom Platz. Mit entgeisterter Miene stand Jung noch lange im Kabinentrakt und starrte aufs Spielfeld. Er konnte es selbst kaum fassen. Denn damit war das Spiel gegen die Münchner trotz zuvor starker Leistung entschieden. Da halfen auch die Aufmunterungsversuche der Teamkollegen nicht, die den U21Europameister allesamt herzten und in den Arm nahmen. „Für mich war es eine harte Entscheidung. Man muss nicht zwingend Rot geben. Ich versuche nicht, in die Beine zu grätschen, der Ball ist in unmittelbarer Nähe“, sagte Jung, nachdem er die Szene noch in der Halbzeitpause gleich mehrfach angesehen hatte. „Ich habe damit der Mannschaft geschadet. Ich glaube, in Gleichzahl hätten wir mehr reißen können. Dadurch wurde uns eine große Chance genommen zu punkten. Natürlich bin ich traurig darüber“, ergänzte der 23-Jährige geknickt.
Beim gefoulten Bayern-Flitzer Coman hatte sich Jung sofort entschuldigt und war sehr froh darüber, „ihn nicht verletzt zu haben“.
Coach Markus Gisdol war mit der Entscheidung des Referees ebenfalls nicht so ganz einverstanden, tobte erst an der Seitenlinie wie ein Vulkan und nahm Jung nach dem Abpfiff dann in Schutz: „Für mich ist es eine harte Rote Karte, die man geben kann, aber in der Gesamtsituation des Spiels nicht geben muss. Eine Gelbe Karte wäre ausreichend gewesen. Gidi hat in dem Moment gedacht, er trifft den Ball – und wollte ihn auch treffen.“Wie lange der bislang stabilste und beste HSVProfi der laufenden Saison vom DFB gesperrt wird, entscheidet sich nun am Anfang der nächsten Woche.
Sportchef Jens Todt schwant jedenfalls schon Böses: „Dass Gideon jetzt erst mal ausfällt, tut uns richtig weh. Das ist eigentlich die schlechteste Nachricht des Tages.“