Euphorie in der Provinz
Sandhausen ist Fünfter und freut sich auf das Montagsspiel. Kummer macht nur der Trainer
Premiere für den SV Sandhausen! Zum ersten Mal seit dem Zweitliga-Aufstieg 2012 spielen die Schwarz-Weißen an einem Montagabend zu Hause. Auswärts hatte es an diesem Wochentag bereits Ende der Saison 2015/16 das Duell beim KSC (0:3) gegeben. Zum Vergleich: St. Pauli musste im gleichen Zeitraum bereits 24 Mal ran.
Während sich andere Klubs über diesen Termin nicht nur wegen der schwierigen Anreise für die Gäste-Fans echauffieren, empfindet es Sandhausen als eine Art Ritterschlag, zumal die Auswahl dieser Partien auch auf sportlichem Erfolg basieren – und den hat der SVS momentan.
Er ist punktgleich mit dem Kiezklub, steht aufgrund der besseren Tordifferenz sogar auf Platz fünf. Keine Frage, in Sandhausen hat sich Euphorie breitgemacht. Mittelfeldspieler Philipp Förster : „Die Mannschaft ist bereit, wir freuen uns auf das Montagsspiel gegen St. Pauli.“
Den Höhenf ug machte Trainer Kenan Kocak möglich. Gleichzeitig sorgt er für eine Missstimmung, weil er sich seit sieben Monaten gegen eine Vertragsverlängerung sperrt. Es ist kein Geheimnis mehr, dass der Deutsch-Türke in Hoffenheim landen könnte, falls Julian Nagelsmann tatsächlich zum FC Bayern wechseln sollte. Auch von türkischen Erstligisten soll er umworben sein. Geschäftsführer Otmar Schork bestätigte, dass eine Ausstiegsklausel mit festgeschriebener Ablösesumme beide Seiten trennt – und verweist auf unangenehme Erfahrungen mit dem vorherigen Coach: „Im Sommer 2016 hat uns Alois Schwartz Hals über Kopf verlassen. Nicht immer hat man das Glück, einen idealen Nachfolger zu finden, wie es damals Kocak war.“