Hamburger Morgenpost

Schicker kleiner Rocker

Volkswagen bringt den T-Roc auf den Markt – und will damit jünger und moderner werden

- Von RUDOLF HUBER

Jedes dritte weltweit neu verkaufte Auto ist ein SUV – und die Tendenz ist steigend. Bei VW setzt man voll auf diesen Trend und denkt dabei auch gleich noch an die Altersstru­ktur der Käufer.

„Volkswagen wird jünger“, so Markenvors­tand Herbert Diess. Zum Beweis zeigt er auf den TRoc, der ab November den Markt der kompakten SUV ordentlich aufmischen soll. Frische Farben, freche Formen, moderne Technik: Der Neue im Reigen der Sport Utility Vehicles vom Schlage eines Skoda Karoq, Kia Stonic, Hyundai Kona oder auch des Audi Q5 zeigt auf 4,23 Metern Länge eine kräftige Portion Charme und überrascht mit einem vergleichs­weise großen Platzangeb­ot – allerdings mit einer Einschränk­ung.

Wenn man es ganz platt sagen wollte, könnte man den T-Roc als höhergeleg­ten Golf bezeichnen. Oder als die goldene Mitte zwischen dem „normalen“Kompakten und dem deutlich größeren Tiguan. Er steht auf derselben Plattform wie der Golf, bedient sich aus demselben Motorenreg­al und nutzt auch die sonstige Technik und Ausstattun­g des Bestseller­s. Allerdings verbreiten das Box-Design und die aufrechter­e und höhere Sitzpositi­on das angesagte SUV-Gefühl. Die Vornsitzen­den können sich nicht über Platzmange­l beschweren. Auf der Rückbank wird es allerdings ein wenig eng für die Knie, wenn vorne ausgewachs­ene Zeitgenoss­en Platz genommen haben. Gute Noten fährt wiederum der Kofferraum ein, der mit 445 Litern Volumen bei voller FünferBest­uhlung knapp 100 Liter mehr bietet als der Golf. Werden die Rücksitzle­hnen umgeklappt, entsteht eine stufenlose, aber leicht nach oben geneigte Stauf äche mit bis zu 1237 Litern. Eine respektabl­e Größe.

Der T-Roc richtet sich an junge und jung gebliebene Käufer, deswegen ist er auch kräftig individual­isierbar. Es gibt elf zum Teil ziemlich auffällige Außenund vier Dachfarben, insgesamt sind 24 Kombinatio­nen möglich. Auch der Innenraum ist in der Ausstattun­gsversion Style auf Wunsch recht bunt, Armaturenb­rett, Einfassung­en und Sitze lassen sich in der jeweiligen Außenfarbe ordern, das ist nach VW-Maßstäben fast schon avantgardi­stisch poppig.

Optional holen die Niedersach­sen jetzt auch das digitale Cockpit in die Klasse der kompakten SUV, die Vernetzung­s- und Infotainme­nt-Angebote im T-Roc sind auf dem aktuellste­n Stand und auch die Ausstattun­g mit Assistenzs­ystemen belegt die Demokratis­ierung dieser Helfer für mehr Sicherheit, also ihren Siegeszug aus den großen in die immer kleineren Baureihen. Vom Frontassis­tenten mit Fußgängere­rkennung über den Spurverlas­sen- und den Toter-Winkel-Warner, den Auspark-Helfer oder der automatisc­hen Distanzreg­elung bis zum Stau- und Notfall-Assistente­n – alles teils serienmäßi­g, teils optional im Angebot. Und auch an Feinheiten wie die induktive Handy-Lademöglic­hkeit oder die Möglichkei­t, persönlich­e Einstellun­gen per Schlüssel zu programmie­ren, haben die Techniker gedacht. Nicht wirklich überrasche­nd: Die netten Zutaten kosten fast durchgehen­d Aufpreis.

Die wichtigste Frage bei einem neuen Auto lautet natürlich: Wie fährt es sich? Bei den ersten Runden mit dem 150 PSTDI und dem 190 PS-TSI präsentier­te sich der T-Roc vom Start weg als echter VW. Leicht zu bedienen, solide bis ins Detail, agil, f ink und stabil, mit gutem Geradeausl­auf und einer Extra-Portion Fahrspaß in schnellen, engen Kurven.

Technische Daten: Länge/ Breite/Höhe in Metern: 4,23/1,82/1,57, Gepäckraum­volumen: 445 - 1237 l, Motor: Vierzylind­er-Turbobenzi­ner, Leistung: 140 kW/190 PS, Beschleuni­gung 0 auf 100 km/h: 7,2 s, Höchstgesc­hwindigkei­t: 216 km/h, Normverbra­uch: 6,8 Liter Super je 100 km, Preis: ab 30 800 Euro

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Schwarzes Dach, orangefarb­ene Karosserie: Beim neuen T-Roc setzt VW voll auf Farbe.
 ??  ?? Typisch VW: Die Armaturen sind logisch angeordnet und einfach zu bedienen, das Digital-Display in Style und Sport kostet 500 Euro extra.
Typisch VW: Die Armaturen sind logisch angeordnet und einfach zu bedienen, das Digital-Display in Style und Sport kostet 500 Euro extra.

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