Hamburger Morgenpost

„Ich werde verbrannt, geköpft und begraben“!“

Der niederländ­ische Magier Hans Klok spricht im MOPO-Interview über seine neue Show, wahren Horror und Donald Trump

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Er war erst zehn Jahre alt, als er seinen ersten Zauberkast­en von den Großeltern bekam. Seither verzaubert der Magier Hans Klok (48) sein Publikum. In seiner neuen Show „House Of Mystery“, die ab 17. Januar im Hamburger Mehr!Theater gastiert, geschieht das mit reichlich Horror. Der MOPO erzählte Klok, wie er sich selbst um die Ecke bringt.

MOPO: Ihre Show heißt in den Niederland­en „House Of Horror“, in Deutschlan­d „House Of Mystery“. Warum? Hans Klok:

Beim Wort „Horror“ denkt man in Holland sofort an Horror-Filme. In Deutschlan­d bezeichnet man aber auch einen Verkehrsun­fall als Horror. Das war mir zu negativ behaftet, da gefällt mir Mystery besser. Die Show ist aber dieselbe und zeigt alle Sorten des Schreckens.

Hatten Sie schon immer eine Affinität zum Horror?

Ja, Zauberei und Horror liegen nicht so weit auseinande­r. Als Magier werde ich mitunter unsichtbar wie ein Geist. In meiner neuen Show werde ich verbrannt, geköpft und lebendig begraben. Aber wenn alles gut geht, überlebe ich das jedes Mal.

Wovon ließen Sie sich inspiriere­n?

Von alten Hollywood-Filmen wie Hitchcocks „Psycho“. Während meiner letzten Tour habe ich mir die NetflixSer­ie „American Horror Story“angeschaut. Das hat mich so begeistert, dass ich meine eigene Horror-Geschichte für die Bühne geschriebe­n habe.

Was für eine Geschichte ist das?

Es geht um den fiktiven Zauberer Alfredo Cordoni, der 22 der weltbesten Magier lebendig begrub. In dem „House Of Mystery“begebe ich mich mit dem Publikum auf die Suche nach dem Buch, in dem er all ihre Zaubertric­ks aufgeschri­eben hat. Doch die Geister der toten Magier stellen sich gegen mich. Die Geschichte war anfangs noch komplexer. Aber Freunde sagten mir: „Hans, du zeigst kein Shakespear­e!“

„Zauberei und Horror liegen nicht weit auseinande­r.“

Horror-Clowns sind derzeit populär. Gibt es einen in Ihrer Show?

Wir haben einen Mann, der versucht, mich mit einem Laser zu töten – der ist unser Horrorclow­n! Und mindestens so gruselig wie in „Es“.

Welches Horrors würden Sie sich gern durch Zauberei entledigen?

Manchmal fragen mich Leute: Kannst du Personen verschwind­en lassen? Die geben mir eine Liste mit Schwiegerm­üttern (lacht). Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich Donald Trump wegzaubern. Dass Amerika so einen Präsidente­n hat, ist wirklicher Horror.

Ist es besser, mit 48 als Magier auf der Bühne zu stehen als mit 28?

Der Vorteil ist, dass man selbstsich­erer ist. Wenn ich heute an den jungen Hans denke, finde ich, ich sah eigentlich ganz gut aus. Aber das Gefühl hatte ich mit 28 nicht. Der Nachteil mit 48 ist, dass es schwierige­r ist, fit zu bleiben. Ich muss wirklich gut schlafen, mit meiner Energie haushalten und kann nicht mehr so viel Party machen wie früher.

Stimmt es, dass Sie Deutsch im Kloster gelernt haben?

Ja, in einem Kloster in Fürth. Linda de Mol gab mir seinerzeit den Tipp. Dort lernt man innerhalb kürzester Zeit eine Sprache. In meinem Fall Deutsch in zwei Wochen. Bis jetzt bin ich gut durchgekom­men. Das Interview führte KATJA SCHWEMMERS

„Ich würde gern Donald Trump wegzaubern.“

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Mit seinem Ensemble erzählt der Illusionis­t eine selbst ausgedacht­e Geschichte.
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Da war Klok noch jünger. Feurig sind seine Shows aber nach wie vor. In seiner neuen Show „House of Mystery“überrascht Hans Klok (48) wieder mit neuen, verblüffen­den Illusionen.

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