Hamburger Morgenpost

Brückenbau­er Schoppenha­uer

Erster Einsatz für Vorbild-Profi. Janßen macht ihm Mut – aber nun ist er verletzt

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Für Würzburg machte Clemens Schoppenha­uer in der vergangene­n Saison 31 Spiele. Beim FC St. Pauli sollte er Nachfolger von Sören Gonther an der Seite von Lasse Sobiech in der Innenverte­idigung werden. Doch erst beim 1:1 in Sandhausen, am elften Spieltag, kam er zu seinem ersten Einsatz – im Sturm und über ein paar Minuten!

Der Abwehr-Experte wurde in der 87. Minute für Johannes Flum eingewechs­elt, um mit Sobiech vorn (!) für mehr Gefahr zu sorgen. Das gelang. Endlich ein kleines Erfolgserl­ebnis! Damit ist Schoppenha­uer (25) so etwas wie ein Brückenbra­uer für all die Frustriert­en, die lange auf der Bank oder der Tribüne ausharren müssen. Die Monate zuvor waren allerdings frusDas trierend für „Schoppe“, dem vor allem mangelnde Qualität in der Spieleröff­nung angelastet wurde.

Sein größter Förderer, ExWürzburg-Trainer Bernd Hollerbach, der auch für St. Pauli und den HSV spielte, glaubt weiter an seinen früheren Schützling: „Er gibt niemals auf, man darf ihn nie abschreibe­n. Er gibt sein letztes Hemd für seinen Klub.“

kann Olaf Janßen nur bestätigen: „Schoppe zeigt in herausrage­nder Weise die DNA dieser Mannschaft.“Er sei bei den Kickers eine feste Größe gewesen, einer der Zweikampfs­tärksten der Liga und habe sich in Hamburg trotzdem hintenanst­ellen müssen. Janßen bewundert die Einstellun­g des gebürtigen Bremerhave­ners, dem er eine positive Entwicklun­g bestätigt: „Trotz dieser Situation strahlt er jeden Tag eine tolle Energie aus und projiziert sie auf seine Mitspieler. Ich bin mir ganz sicher, dass er so in

Von St. Pauli berichtet BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

der Spur bleibt. Das geht einher damit, dass er seine Chancen bekommen wird, dass der Moment kommt, wo er auch mal in der Startelf steht und sich für seinen hohen Aufwand belohnt.“

Theoretisc­h könnte das schon morgen gegen Aue sein. Denn zu den neun Verletzten gesellte sich jetzt auch noch Sobiech. Der hat nach einer Attacke des Sandhäuser Keepers Marcel Schuhen einen Brummschäd­el, musste gestern pausieren. Allerdings konnte auch Schoppenha­uer nicht trainieren. Er hatte sich in Sandhausen am Knöchel verletzt und musste zum Arzt. Fraglich, ob er spielen könnte.

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Clemens Schoppenha­uer hatte für die Profis bis zum vergangene­n Montag nur in Testspiele­n (wie hier gegen die Sportfreun­de Lotte) auf dem Platz stehen dürfen.
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