Der „wahre King of Rock’n’Roll“ist tot
Tasten-Titan und Musik-Legende Fats Domino stirbt im Alter von 89 Jahren
Er landete den ersten Millionen-Hit des Rock’n’Roll, landete 35 Singles in den USCharts und wurde sogar von höchster Stelle geadelt: „Fats Domino ist der wahre King of Rock’n’Roll“, soll Elvis Presley einmal über den schwergewichtigen TastenTitan aus New Orleans gesagt haben. Am Dienstag starb der Pianist im Alter von 89 Jahren.
Blitzschnell sausten seine Finger über die Tastatur, wenn Fats Domino sich ans Klavier setzte. Mit seiner unverkennbaren Stimme wurde er zu einer prägenden Figur von Blues und Rock’n’Roll. Schon seine erste Single „The Fat Man“von 1949, eine selbstironische Anspielung auf seine Leibesfülle, wurde zum Hit und knackte im Jahr 1953 die Marke von einer Million verkaufter Exemplare – das hatte bis dahin noch keine Platte dieser noch jungen Musikrichtung geschafft. Auch seine Hits wie „Blueberry Hill“, „Ain’t That a Shame“und „I'm Walkin„“erreichten Millionen Fans.
Antoine Domino junior, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, war für sein wildes bis übermütiges Klavierspiel bekannt. Gekoppelt mit seiner strahlenden Stimme wurde er einer der ersten Stars in der Frühphase des Rock’n’Roll. Er beeinflusste sowohl Elvis als auch die Beatles, die ihm mit ihrem Song „Lady Madonna“ein Denkmal setzen. Domino wurde in den USA in die Halls of Fame von Blues und Rock’n’Roll aufgenommen.
Als Hurrikan „Katrina“im August 2005 über New Orleans wütete, verlor Domino seine Klaviere, Gold- und Platinalben sowie zahlreiche Erinnerungsstücke seiner Karriere. Der Musiker musste mit einem Boot aus seinem überfluteten Haus im Stadtteil Lower Ninth Ward gerettet werden und lebte zeitweise in einer Vorstadt von New Orleans, ließ sein Haus aber renovieren und zog dort bald wieder ein.
Der Musiker sei eines natürlichen Todes gestorben, bestätigte der Gerichtsmediziner im Bezirk Jefferson Parish im US-Bundesstaat Louisiana. Die Familie habe ihn tot in seinem Zuhause aufgefunden.
Bis ins hohe Alter fit: Fats Domino 2006 auf einem Jazz-Fest