Hamburger Morgenpost

Was wird aus den Tiger-Babys?

Sie bleiben nicht in Hamburg.

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Von SANDRA SCHÄFER

Sie fallen übereinand­er her, wetzen ihre Krallen am Baum, jagen Papa Yashas Schwanz, reiben ihre Köpfchen an Mama Maruschka. Und dann sind Mischka, Vitali, Anushka und Dascha plötzlich katzenmüde und schlafen ruck, zuck ein. Hagenbecks Tigerbabys verzaubern alle Besucher. Aber was passiert eigentlich mit der Viererband­e, wenn sie groß ist?

Dürfen die Babys in Hamburg bleiben?

Solange die kleinen Sibirische­n Tiger noch nicht geschlecht­sreif sind, können die zwei Mädchen und zwei Jungs bei ihren Eltern bleiben. „Aber im Alter von eineinhalb bis zwei Jahren verlassen sie unseren Tierpark“, so eine Sprecherin des Zoos.

Denn sonst drohen Revierkämp­fe – und die haben es in sich bei den größten Raubkatzen der Welt. Es könnte auch passieren, dass ein junger Tiger seine Mutter decken will oder Vater Yasha eins der rolligen Mädchen. Um solche Inzucht zu vermeiden, bleibt keiner aus dem Wurf in Hamburg.

Wer entscheide­t, wo die Reise der vier hingeht? Das macht Jo

Cook, die Kuratorin des Londoner Zoos. Sie führt von England aus das sogenannte Zuchtbuch für die 287 in europäisch­en Tierparks lebenden Sibirische Tiger. Weil Jo Cook den Überblick über das Zuchtprogr­amm hat, entscheide­t sie und nicht die Familie Hagenbeck, wo der Tiger-Nachwuchs aus den Zoos in Zukunft lebt.

Bleiben die Geschwiste­r zusammen? ➤

Unwahrsche­inlich – wegen der Inzuchtpro­blematik. Da die Zoo-Kooperatio­n internatio­nal läuft, können die Raubkatzen überall auf der Welt ein neues Zuhause finden. Die Kuratorin hat auch entschiede­n, dass Hagenbecks Tiger sich überhaupt paaren dürfen. Gleichzeit­ig müssen andere Zoos mit Tigerpaare­n noch auf grünes Licht warten. Mit solch klaren Regelungen soll verhindert werden, dass in den Zoos zu viele oder zu wenige Tiger geboren werden. Es stellt zudem sicher, dass die richtigen Tiere verpaart werden. Denn über allem steht das Ziel, genetisch wertvolle Tiere zu verpaaren. „Wir wollen eine genetisch gesunde Population erhalten“, sagt Julia Kögler, die Vize-Chefin des Verbandes der Zoologisch­en Gärten (VdZ).

„ Auf keinen Fall landet einer von den vieren im Zirkus.“Hagenbeck-Sprecherin

Könnten die Raubkätzch­en auch im Zirkus landen?

„Auf gar keinen Fall kommt einer von ihnen in einen Zirkus oder eine Privathalt­ung“, versichert die Sprecherin von Hagenbeck. Dazu hat der VdZ, zu dem auch Hagenbeck gehört, sich verpflicht­et. „Jeder Tigernachw­uchs ist wichtig für den Artenschut­z – und die Nachfrage der

Zoos ist groß“, so Julia Kögler. Daher sei die Vermittlun­gsfrage kein Problem.

Anders als bei einigen Herdentier­en – wie etwa Elefanten – sind bei Raubkatzen laut Kögler auch männliche Tiere problemlos vermittelb­ar. Da Tiger sich eigentlich nur zur Paarung zusammentu­n und sonst Einzelgäng­er sind, werden sie im Zoo ohnehin einzeln oder als Paar gehalten.

Bei Elefanten hingegen muss der Bulle von der Herde getrennt gehalten werden. Daher hat jeder Zoo in der Regel nur einen ausgewachs­enen Bullen und es gibt einen Überschuss an männlichem Nachwuchs.

Wie gefährdet sind Sibirische Tiger?

Die majestätis­chen Großkatzen sind stark von Ausrottung bedroht. Der Sibirische Tiger – auch Amurtiger genannt – lebt vor allem in Russland, es gibt noch eine kleine Population im Nordosten von China (etwa 30 Tiere). Sie werden immer noch Opfer von Wilderei. Tigerknoch­en gelten in der traditione­llen chinesisch­en Medizin als äußerst heilsamer Wirkstoff. Außerdem schrumpft der Lebensraum durch Abholzung von Wäldern immer weiter. Es gibt nur noch 450 Exemplare in freier Wildbahn.

Sind schon Tiger ausgestorb­en? Ja. Neben dem Sibirische­n Tiger gibt es noch fünf weitere Tigerarten auf der Erde. Sie alle sind stark bedroht. Für drei Tigerarten kommt jede Hilfe zu spät: Kaspische Tiger, Javatiger und Balitiger sind bereits ausgestorb­en. Es gibt auch in Zoohaltung kein einziges Exemplar dieser Tiere mehr.

Wie viele Sibirische Tiger werden in deutschen Zoos geboren?

In 29 deutschen Zoos gibt es Amurtiger. Jedes Jahr gibt es etwa acht Geburten, meist mit zwei bis drei Jungtieren. Da geht sie hin, die Geschlosse­nheit der AfD. Während in anderen Landtagsfr­aktionen zuletzt nach dem guten Bundestags­wahlergebn­is die Fetzen flogen, waren Hamburgs Rechtspopu­listen stets um Ruhe bemüht. Das ist jetzt vorbei. Ein interner Zoff landet vor Gericht!

Schatzmeis­terin Nicole Jordan geht mit einer Unterlassu­ngsklage vor dem Arbeitsger­icht gegen die Bürgerscha­fts-Fraktion und deren Co-Vorsitzend­en Jörn Kruse vor. Jordan fühlt sich in ihrem Job als Büro-Assistenti­n der Fraktion schlecht behandelt. „Es geht hier um die Weitergabe persönlich­er Daten und um üble Nachrede innerhalb und außerhalb der Fraktion. Das muss aufhören“, sagt Jordan, die seit einiger Zeit krankgesch­rieben ist. „Herr Kruse hat fraktionse­xternen Mitglieder­n erzählt, dass ich krank bin. Das hat die aber nicht zu interessie­ren.“

Der Sprecher der AfDFraktio­n, Robert Offermann, wollte den Zoff nicht kommentier­en. Er sagte lediglich: „Es gibt ein laufendes Verfahren.“Und das währt offenbar länger. Der Prozess wurde beim ersten Gütetermin am Mittwoch vertagt, da der Anwalt der Beklagten Gegen ihn richtet sich die Unterlassu­ngsklage: Jörn Kruse Schatzmeis­terin Nicole Jordan fühlt sich schlecht behandelt.

nicht erschienen war. „Mich hat überrascht, dass der Anwalt nicht aufgetauch­t ist“, kommentier­te die Klägerin. „Am 15. November wird es nun den zweiten Anlauf vor dem Arbeitsger­icht geben“, so Jordan.

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Früh übt sich: Spielerisc­h lernen die kleinen Tiger zu kämpfen, zu dominieren und sich unterzuord­nen.
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Etwa fünf Monate alt sind diese beiden Amurtiger jetzt. Und bringen schon jeder seine 20 Kilo auf die Waage. Mit großen Augen erkunden sie die Welt. Spielen mit Papa ist toll. Aber wenn es dem zu bunt wird, gibt’s ’ ne klare Fauch-Ansage.
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