Der Tiefpunkt vor dem Gipfel
Nikosia-Blamage legt Dortmunds Nerven blank. Jetzt gegen Bayern
Verunsichert, verkrampft, verärgert – der BVB geht unter denkbar schlechten Vorzeichen in das Bundesliga-Spitzentreffen am Sonnabend gegen den FC Bayern. Alle Hoffnungen auf eine Trendwende erwiesen sich beim 1:1 gegen Nikosia als Wunschdenken. Der Tiefpunkt vor dem Gipfel.
Geschäftsführer HansJoachim Watzke verharrte mit versteinerter Miene auf der Tribüne, Trainer Peter Bosz schüttelte ungläubig den Kopf. Nach dem blamablen 1:1 (1:0) gegen Fußball-Zwerg Nikosia gab es ein gellendes Pfeifkonzert. Die allgemeine Sorge: Wie soll das nur gegen den FC Bayern werden? Im momentanen Zustand ist der Bundesliga-Zweite wahrlich kein ernstzunehmender Kontrahent für die Münchner.
Es passte ins Bild vom negativen Lauf mit zuletzt nur einem Sieg in sechs Spielen, dass Kapitän Marcel Schmelzer hinterher von „Krise“sprach und dies schnell in „schlechte Situation“korrigierte. Schließlich hatte Vereinsboss Watzke unlängst all jene Medienkommentare über eine Krise beim Revierklub als „krank“bezeichnet.
Selbst der ansonsten für seine Treffsicherheit bekannte Pierre-Emerick Aubameyang leidet unter Tor-Allergie. Zum vierten Mal in Serie ging der Stürmer trotz bester Chancen leer aus. Bosz nahm den Gabuner in Schutz: „Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach. Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder.“
Mit Blick auf das Duell gegen den Erzrivalen erinnerte der niederländische Fußball-Lehrer alle Beteiligten an bessere Zeiten: „Wir haben am Anfang der Saison ein sehr gutes Dortmund gesehen. Wenn die Spieler Vertrauen haben, dann kommt das zurück. Wir sind da zusammen drin und kommen auch zusammen wieder raus.“