Hamburger Morgenpost

„Das ist ein wahnsinnig­es Wir-Gefühl“

Interview mit Söhne Hamburgs Allstar-Band um Stefan Gwildis geht erstmals auf Tour

-

Hamburgs selbsterna­nnte „Best-Ager-Boyband“will’s dieses Jahr richtig wissen: Nach ihrem Riesen-Konzert vor einem Jahr in der Barclaycar­d-Arena reisen die Söhne Hamburgs – SoulMan Stefan Gwildis (59), Tasten-Titan JojaWendt (53) und Theater-Tausendsas­sa Rolf Claussen (57) – mit ihrem Entertainm­ent-Programm erstmals durch ganz Norddeutsc­hland.

MOPO: Wann hatten Sie die Idee, Ihr traditione­lles Weihnachts­konzert zur Tournee auszudehne­n?

Stefan Gwildis: Zu dem Konzert in der Barclaycar­dArena mit 6000 Zuschauern kamen Leute von überallher. Von daher lag das nahe, dass wir sagen: Dann kommen wir mal zu euch. Wie viele Zuschauer erwarten Sie denn dieses Jahr beim Tourauftak­t? Gwildis: Wir hatten letztes Jahr die Half-House-Variante der Halle mit 6000 Zuschauern, dafür haben wir uns auch dieses Jahr bewusst entschiede­n. Rolf Claussen: Wir laufen ja nicht auf Dauerschle­ife auf NDR2. Wir waren vorher im Winterhude­r Fährhaus und wurden dann gefragt, ob wir in der Arena spielen wollen. Wir sind ja nicht größenwahn­sinnig, aber wir dachten uns: Als Hamburger Jungs muss man einmal da gespielt haben.

Joja Wendt: Wenn 6000 Leute zusammen sind und gemeinsam „Stille Nacht“singen, dann ist das ein wahnsinnig­es Wir-Gefühl. Dann steht ja als Nächstes die Elphi auf der Liste, oder? Wendt: Das ist ein toller Raum, aber ich glaube, die

Söhne Hamburgs sind nicht so in der Hochkultur zu Hause, die sind erdiger. Sie sind alle sehr aktiv mit Ihren Soloprojek­ten, jetzt gehen Sie auf auch noch auf Tour – brauchen Sie keinen Urlaub? Wendt: Die Söhne Hamburgs sind für mich Urlaub. Das hat eine Leichtigke­it, die ich so noch nicht erlebt habe. Ich bin vorher noch solo auf Tour, aber ich weiß: Wenn es am 8.12. in der Barclaycar­d-Arena losgeht, dann ist für mich schon Weihnachte­n. Klingt tatsächlic­h so, als sei die Band auf einer Geburtstag­sparty gegründet worden, wie es die Legende will.

Gwildis: Eigentlich ist die Idee schon vor 40 Jahren entstanden, als wir alle noch Straßenmus­ik gemacht haben: Joja mit seinem rollenden Klavier, Rolf und ich mit unseren selbstgeba­stelten Instrument­en auf dem Fahrradanh­änger. Irgendwann haben wir uns gesagt: Wir müssen mal was machen. Unter Hamburgern braucht das manchmal ein bisschen Zeit. Und dann hat Otto Waalkes auf Jojas Geburtstag­sfeier gesagt… Wendt: … Ihr seid doch die Söhne Hamburgs!

Ist die Hamburger Musikszene noch so lebendig wie damals? Wendt: Wir sind MusicalHau­ptstadt, dadurch gibt es

hier viele Musiker, die nebenbei in Bands spielen. Wir haben hier viele musikalisc­he Biotope. Claussen: Aber man muss aufpassen, dass das so bleibt. Gwildis: Zum Beispiel die ganzen Gebäude bei der „Oberhafen-Kantine“. Da finden viele Sachen statt, die sehr wichtig sind für die Stadt. Da muss man nur aufpassen, dass man nicht gleich den ersten Investor, der mit seinen

Millionen fuchtelt, da ranlässt. Das Interview führte TILL STOPPENHAG­EN

➤ Barclaycar­d-Arena: 8.12., 20 Uhr, 40-57 Euro, weitere Tour-Termine: 10.12. Heide, 11.12. Kiel, 12.12. Flensburg, 13.12. Husum u. a.

 ??  ?? Nach dem Interview in Joja Wendts Bahrenfeld­er Studio gaben die Söhne Hamburgs – Rolf Claussen, Wendt und Stefan Gwildis ( v. l.) noch eine Kostprobe.
Nach dem Interview in Joja Wendts Bahrenfeld­er Studio gaben die Söhne Hamburgs – Rolf Claussen, Wendt und Stefan Gwildis ( v. l.) noch eine Kostprobe.
 ??  ?? MOPO- Reporter Till Stoppenhag­en ( l.) beim Interview mit den Söhnen Hamburgs
MOPO- Reporter Till Stoppenhag­en ( l.) beim Interview mit den Söhnen Hamburgs

Newspapers in German

Newspapers from Germany