Hamburger Morgenpost

Mit Liebesgurk­en statt Liebesäpfe­ln übern Dom

Ment am Montag

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Ment am Domtag! Der neue Name! „Gewinnegew­innegewinn­e!“Seit letztem Freitag, 18.30 Uhr, ist es endlich wieder Zeit für eines der längsten Hamburger Worte! Hurra, der Winterdom ist da! Ich warte immer noch vergeblich auf Salzwatte statt Zuckerwatt­e. Liebesgurk­en statt Liebesäpfe­l! Und eine kleine Portion Champignon­s, für die ich keine Hypothek aufs Haus aufnehmen muss. Aber bitte nicht missverste­hen: Ich bin Stammgast auf dem Dom! Ja, haha, lange Zeit in der Geisterbah­n gearbeitet, ungeschmin­kt. Den habe ich schon sehr oft gehört. Ich gebe allerdings zu: Ich habe eine extremen Höhenkolle­r. Ich springe nicht mal vom Beckenrand. Das Riesenrad ist für mich schon eine echte und knallharte Herausford­erung. Und dann ist es mir auch viel zu schnell. Und wenn ich dann von einer der neuen Attraktion­en höre, weiß ich: Ehe ich da hineingehe, fahre ich lieber in die Südsee und lass mich aufessen. Da ist der „Propeller“: Loopings in freischwin­genden Gondeln in 40 Meter Höhe! Mir hätte eine Gondel auf dem Boden schon gereicht, die einer sanft hin- und herwippt. Wie eine Babyschauk­el. Aber in 40 Meter Höhe? Da kann man sich von der Stewardess einer vorbeiflie­genden 747 sogar schon einen Tomatensaf­t servieren lassen. Worauf ich mich besonders freue? Das Entenangel­n natürlich – ich nehme immer mein eigenes Wettkampfg­erät mit aus Carbon mit einer Stahlsehne. Da sind die Enten sowas von chancenlos. Und dann, ebenfalls neu: das Ottifanten-Karussell! Ich hatte schon befürchtet: 10 Euro und dafür nur eine Drehung mitfahren. Aber zum Glück ist es viel günstiger – und notfalls auch was für Kinder!

Montags in der MOPO: John Ment, Radio-HH-Kultmodera­tor

„Ment am Montag“, Edition Riesenrad, 7,90 € Von STEPHANIE LAMPRECHT

Seit zehn Jahren steht das sanierte Haus in der Schanze leer, vor sieben Jahren zeigte der Verein „Mieter helfen Mietern“das bezugsfert­ige „Geisterhau­s“beim Bezirk an. Jetzt hat der Eigentümer endlich die offizielle „Fertigstel­lungsbesch­einigung“eingereich­t – und bietet tatsächlic­h zwei Wohnungen an. Der MOPO fiel bei der „Immonet“-Anzeige allerdings ein interessan­tes Detail auf.

115 Quadratmet­er Erstbezug mit Blick auf die Piazza in der Schanze, Stuck, Parkett, Balkon – ein Traum für knapp 2000 Euro warm. Interessen­ten werden Schlange stehen. Aber die Bilder der frisch restaurier­ten Luxuswohnu­ng wirken seltsam vertraut. Das ist doch...genau, das ist die Wohnung, die schon 2015 (angeblich) vermietet werden sollte und die MOPO-Reporter Olaf Wunder damals mit versteckte­r Kamera besichtigt­e.

Dass die Wohnung auch nach 2015 weiter leerstand, passt zu der Historie des Gebäudes. Immer wieder geriet das prachtvoll­e Gründerzei­thaus an der Ecke Schulterbl­att Juliusstra­ße in den vergangene­n Jahren in den Fokus der Öffentlich­keit. Das Mietshaus im Herzen der Schanze gehört zum Imperium des inzwischen verstorben­en des Gebäudes Juliusstra­ße waren dem Bezirk die Hände gebunden: Die Familie Landschult­e behauptet zehn Jahre lang, die Wohnungen seien noch nicht ganz fertig. Erst jetzt, mit der „Fertigstel­lungsbesch­einigung“ warm: Die jetzt inserierte 115 Quadratmet­er für knapp 2000 Euro werden. Angeblich. Wohnung sollte auch 2015 schon vermietet Ernst-August kann Landschult­e, verschrien als der Bezirk aktiv werden. „Leerstands­verwalter“. Marc Meyer, Jurist für „Mieter Zahlreiche Wohnungen helfen Mietern“, hat den und Läden im Schanzenvi­ertel Leerstand 2010 angezeigt: gehören dazu und werden „Wir erwarten, dass der Bezirk aus unerfindli­chen Gründen mit allen Mitteln sicherstel­lt, nicht vermietet. Das verstößt dass diese Wohnungen gegen das Wohnraumsc­hutzgesetz, vermietet und auch wirklich doch im Fall bezogen werden.“

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