Gisdol wird zum stillen Genießer
HSV-Coach feiert seinen Erfolg ganz leise. „Ich war nicht besonders nervös“
Die Talfahrt ist gestoppt. Nach acht Spielen in Folge ohne Dreier feierte der HSV gegen Stuttgart einen überlebenswichtigen Sieg – vor allem auch für den Trainer. In den Vordergrund stellen wollte sich dieser hinterher allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. Gisdol wird zum stillen Genießer.
Extrem ungemütlich wäre es für Markus Gisdol im Volkspark geworden, hätte seine Mannschaft auch im Heimspiel gegen Stuttgart nichts geholt. Von einer großen Anspannung bei allen Beteiligten hatte HSV-Boss Heribert Bruchhagen im Vorfeld der Partie gesprochen, nichts anderes als einen Sieg gefordert. Der Druck auf den Coach wurde erhöht, die zuletzt immer wieder demonstrierte Geschlossenheit wäre bei einer weiteren Niederlagen kaum haltbar gewesen.
Fakt ist, Gisdol ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er nahm die Mannschaft in die Pflicht, zog vor dem Stuttgart-Spiel die Zügel an, führte viele Gespräche, schärfte durch verschiedene Maßnahmen immer wieder die Sinne seiner Spieler und traf letztlich mit seiner Aufstellung und seinen Worten die richtige Mischung für ein erfolgreiches Spiel gegen Stuttgart.
Ein Erfolg, für den er sich hinterher durchaus auch hätte feiern lassen können. Der 48-Jährige wählte einen anderen Weg. Direkt nach dem Spiel lobte er nur seine Spieler dafür, dass sie es bravourös gemacht haben, angesprochen auf seine Person, meinte er: „Ich war nicht besonders angespannt oder nervös. Der Sieg tut uns jetzt gut. Ich möchte das Spiel aber nicht zu hoch ansetzen. Wir müssen nun sauber weiterarbeiten.“Gisdol wird dies erst mal ohne Nebengeräuschen machen können. Gestern sprach er übrigens nicht. Der Sonntag wurde genossen – ganz still.