Engländer machen ihre jungen Spieler kaputt Ex-Legionär erklärt, warum die Insel-Bubis zu Hause scheitern
Bei der EM scheiterten sie im Achtelfinale, bei der WM flogen sie schon in der Vorrunde raus. Die englische Nationalmannschaft ist seit Jahrzehnten das sportliche Sorgenkind auf der Insel, auf der sie den Fußball erfunden haben. Nun aber keimt plötzlich Hoffnung auf. 2017 wurden die U20 und die U17 Weltmeister, die U19 Europameister. Die Insel-Bubis im Aufwärtstrend. Wird England schon bald Deutschland überholen?
Nein, sagt Didi Hamann (Foto). Der Vize-Weltmeister von 2002, der 13 Jahre in England spielte, am 7. Oktober 2000 das letzte Tor im alten Wembley-Stadion schoss und heute in Manchester lebt, erklärt im Gespräch mit der MOPO: „Ich glaube nicht, dass die Nationalmannschaft die Früchte der verbesserten Jugendarbeit irgendwann ernten wird.“
Das Problem sei die finanzkräftigste Liga der Welt. „Die Premier League hat kein Interesse an der Nationalmannschaft, weil sie auch boomt, wenn England in der Vorrunde rausfliegt oder gegen Island verliert“, erläutert Hamann.
Es sei für die Klubs leichter, Stars aus aller Welt zu kaufen, als in die englischen Talente zu investieren. „Das Niveau des Umgangs mit den jungen Spielern ist in Deutschland ganz anders als in England, wo die Spieler keine Geborgenheit bekommen. Die Jungs, die jetzt U17Weltmeister geworden sind, werden von A nach B nach C nach D verliehen und rumgereicht wie Sauerbier. So werden viele junge Spieler kaputtgemacht.“
Deutschland bleibe laut Hamann daher auf absehbare Zeit „das Maß aller Dinge“– der großen Premier League sei Dank.