Hamburger Morgenpost

Schlussmit schlechter Laune!

Union abgehakt, Spaß beim Training: Buchtmann sieht eine sehr gute Entwicklun­g

- Von St. Pauli berichtet BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

Vier Spiele in Folge trotz Überlegenh­eit nicht gewonnen – das nervt jeden Fußballer. Doch gestern, vier Tage nach dem bitteren 0:1 bei Union Berlin, war endgültig Schluss mit schlechter Laune. Die Kiezkicker hatten beim Üben jede Menge Spaß. Vor allem Christophe­r Buchtmann.

Angesichts von kümmerlich­en zwölf Treffern in 13 Partien hatte sich Olaf Janßen mit seinem Trainersta­b eine Aufgabe ausgedacht, die von seinen Profis bei Kleinfelds­pielen und Schussübun­gen Entschloss­enheit und Konzentrat­ion im Abschluss fordert. Immer wieder klingelte es bei den Keepern Robin Himmelmann und Philipp Heerwagen. Alle Tore wurden zusammenge­rechnet, schließlic­h lag Buchtmanns „Team Grau“vorm „Team Pink“– was die Gewinner entspreche­nd lautstark feierten. So schön kann (Trainings-)Arbeit sein!

Ehrgeizlin­g Buchtmann lobt den Zusammenha­lt in seiner Truppe. Der sei schon seit Jahren überragend: „Als ich aus Köln hier her gekommen bin, war ich so überrascht, dass hier so ein Teamgeist herrscht. Das ist einzigarti­g und auf jeden Fall ein Pluspunkt.“

Der 25-jährige Mittelfeld­stratege gab nach dem Sieg im Training zu, dass er noch zwei Tage nach dem Abpfiff in Berlin angefresse­n war: „Das wurmt einen schon. Nicht gewonnene Spiele und Niederlage­n machen schlechte Laune.“Gerade wenn man besser als der Gegner war. Doch nun blickt der mit vier To-

ren beste Schütze der St. Paulianer nur noch nach vorn – und tut dies mit großer Zuversicht. Er vergleicht die aktuelle Situation mit der von vor zwei Jahren, als man sich in ähnlichen Tabellenre­gionen befand: „Da habe ich mich nach Siegen oft gefragt, wie wir das bloß gemacht haben. Heute haben öfter Spiele, wo wir sagen: ’Oh, Mensch! Eigentlich waren wir besser und müssen den Dreier mit nach Hause nehmen.’ Da kann man mal sehen, wie die Entwicklun­g bei uns ist.“

Buchtmann lobt die gestiegene fußballeri­sche Qualität, der Ball würde jetzt von hinten heraus wesentlich geplanter nach vorn getragen werden, was Akteuren wie ihm oder Mats Möller Daehli zugutekomm­en würde. Nur die Vollendung würde noch zu oft fehlen: „Wir spielen wirklich guten Fußball. Aber vorm oder im gegnerisch­en Strafraum dürfen wir in einigen Situatione­n nicht hibbelig werden, müssen noch mehr den Nebenmann sehen. Bei dem einen oder anderen muss es einfach nur mal klick machen, dann läuft’s mit dem Toreschieß­en.“Gestern im Training sah es schon gut aus. Klappt das ähnlich im Spiel, dann kommt gar keine schlechte Laune mehr auf.

 ??  ?? Christophe­r Buchtmann (r.) und Aziz Bouhaddouz springen sich an, bejubeln so ihren Sieg beim gestrigen Training.
Christophe­r Buchtmann (r.) und Aziz Bouhaddouz springen sich an, bejubeln so ihren Sieg beim gestrigen Training.
 ??  ?? Christophe­r Buchtmann hatte in Berlin einige gute Szenen, lässt hier Grischa Prömel elegant aussteigen.
Christophe­r Buchtmann hatte in Berlin einige gute Szenen, lässt hier Grischa Prömel elegant aussteigen.

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