Jemen – ein Land in Geiselhaft
UN warnen: Hungersnot bedroht Millionen Menschen
Sanaa –
Dem bettelarmen Bürgerkriegsland Jemen droht eine der weltweit größten Hungerkatastrophen. Derzeit können sieben Millionen Jemeniten nur mit Hilfe von außen überleben. Die Vorräte der Vereinten Nationen reichen nur noch für sechs Wochen. „Im November können wir die Menschen noch versorgen, im Dezember nicht mehr“, sagte der Leiter des UN-Nothilfebüros Ocha im Jemen, George Khoury.
UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcok warnt: „Es wird nicht wie die Hungersnot 2011 in Somalia sein, wo 250 000 Menschen ums Leben gekommen sind. Es wird die größte Hungersnot sein, die die Welt seit vielen Jahrzehnten gesehen hat – mit Millionen von Opfern.“
Hauptursache: Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition blockiert weiter die See- und Flughäfen. Während der Iran im
Bürgerkrieg die Huthi-Milizen unterstützt, bombardieren saudische Kampfjets Stellungen der Huthis.
Die humanitäre Lage im Jemen ist katastrophal. Laut UN sind mehr als 20 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen. Mehr als zwei Millionen Kinder
seien unterernährt, fast 400 000 Kinder so stark, dass sie zum Überleben medizinische Hilfe bräuchten, heißt es in einer Erklärung mehrerer Hilfsorganisationen. Wegen Unterfinanzierung könnten diese aber nur ein Drittel der Bevölkerung erreichen.