Hamburger Morgenpost

Sushi kann auch Rock ’n’ Roll

Eppendorf „Raw like Sushi“: Keine Angst vor unkonventi­onellen Reis-Rollen

- Von STEPHANIE LAMPRECHT Raw like sushi, Martinistr­aße 5, tägl. ab 18 Uhr, Tel. (040) 47 67 31, raw-like-sushi.de

Vor 20 Jahren waren Grit Vehren und Jörg Schellette­r die ersten Nicht-Japaner, die sich trauten, in Deutschlan­d ein SushiResta­urant zu eröffnen: im Hamburger Grindelvie­rtel. Inzwischen residiert „Raw like Sushi“in Eppendorf – und die japanische­n Sushi-Köche schütteln nicht mehr ganz so fassungslo­s den Kopf über die verrückten Kreationen ihrer Chef n.

Frische Erdbeeren und karamellis­ierte Cashewkern­e? Mangochutn­ey und Erdnusscre­me? Was immer man in Reis wickeln kann, mit und ohne rohen Fisch, Grit Vehren probiert es aus: „Nach so vielen Jahren weiß ich, was zusammenpa­sst“, sagt die Mit-Inhaberin des „Raw like Sushi“. „Asiatisch, aber eingedeuts­cht“, fasst sie die Restaurant­küche zusammen. Jeden Monat denkt sie sich acht neue Maki-Arten aus (in diesem Monat benannt nach Filmklassi­kern à la „Wie angelt man sich einen Millionär?“), von denen es nur die vier erfolgreic­hsten auch im kommenden Monat auf die Karte schaffen.

Die Idee zum Sushi-Restaurant, erzählt Grit Vehren, hatte ihr Geschäftsp­artner und damaliger Ehemann Jörg Schellette­r, der Anfang der 90er Jahre den Sushi-Boom in Kalifornie­n miterlebte. Von Anfang an gab es im „Raw like Sushi“neben den klassische­n japanische­n Makis auch eigene Kreationen, quasi Rock’n’-Roll-Sushirolle­n: „Unsere Köche haben manchmal ganz schön den Kopf geschüttel­t und ,Chefin, Chefin‘ gesagt“, erzählt Grit Vehren lachend.

Die Auswahl an vegetarisc­hen und veganen Makis und Salaten ist erfreulich groß. Wir starten mit einem Linsen-Mangosalat mit Avocado (9,50 Euro) und Spinat-Feta-Frühlingsr­ollen (6,60 Euro). Beides geschmackl­ich eine Eins, nur die Mango hätte etwas reifer sein können.

Weiter geht’s mit Makis „Raw goes green“, mit Mango Chutney, Ruccola, Pinienkern­en und Shiso Kresse – ungeahnt harmonisch. Und den „Veggie Rolls“(6,20 Euro) mit Mango, Avocado, Feldsalat und Cashewkern­en im Reispapier und „Red Green“mit Avocado, getrocknet­en Tomaten, gehackten Pistazien, Feldsalat, roten Chilis, Minze. Alle vegan und so lecker, dass man sich in den Rollen rollen möchte, je 6,20 Euro für sechs Stück.

Auch „Veggie Superstar“mit Spargel und gerösteter Paprika und „Veggie Love“mit panierter Zucchini und Cocktailto­maten (7,20 Euro) machen ihren Namen alle Ehre. Zum Abschluss das Dessert, für das „Raw like Sushi“berühmt ist: Schokolade­nkuchen mit f üssigem Kern (6,90 Euro).

Tolles Restaurant für experiment­ierfreudig­e Sushi-Kenner, die endlich mal wieder mit ihren anspruchsv­ollen Veggiefreu­nden essen gehen wollen.

„Unsere Sushi-Köche schüttelte­n manchmal ganz schön den Kopf...“

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Vor 20 Jahren eröffnet: Das „Raw like Sushi“hat sich einen Namen mit kreativer „eingedeuts­chter“Sushi-Küche gemacht.

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