Öko-Schlitten für Reiche
BMW i8: Spaciger Supersportwagen als Wegbereiter für Mobilität von morgen
Hyper, hyper. Unterwegs im BMW i8, dem ultrascharfen Hybrid-Boliden des bayrischen Premiumherstellers, erreicht der weiß-blaue Marken-Slogan „Freude am Fahren“eine ganz neue Dimension. Der ElektroKickdown erfolgt unmittelbar und gewaltig. Die volle Power steht sofort beim Antippen des Pedals zur Verfügung. Kein Turboloch, kein Luftholen, von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden – da staunt sogar der siegessichere Biker auf seiner aufgebohrten Höllenmaschine. Rücklichter beim Startspurt an der Ampel sieht er, vorsichtig ausgedrückt, eher selten, von einem Pkw eigentlich gar nicht. Rund 28 Kilometer fliegt der i8 rein elektrisch über die Bahn. Man(n) vernimmt dabei nur ein feines hochfrequentes Surren. Das Fahrgeräusch erinnert an ein visionäres Zukunftsmodell aus einem Science-Fiction-Film, ist aber tatsächlich real. Erst wenn sich der Verbrenner (Dreizylinder-Turbobenziner) automatisch zuschaltet, klingt der i8 wie ein richtiger BMW-Sportwagen.
Und das geschieht relativ schnell, weil der Saft aus dem Akku nur spärlich in eher homöopathischen Dosen sprudelt. Schade, ist aber so. In gewisser Weise verschmerzbar. Denn: Der Durst des Plug-in-Hybrids an der normalen Zapfsäule ist ebenfalls überschaubar. Laut Hersteller liegt der kombinierte Verbrauch bei lediglich 2,1 Litern pro 100 Kilometer. Das Niveau eines Kleinwagens mit dem Fahrerlebnis einer megaleichten und superscharfen Sportkarosse.
Das Chassis ist aus Aluminium gefertigt, die Fahrgastzelle aus Carbon. BMW nennt das Efficient
Leightweight – effizientes Leichtgewicht. Auch das innovative Interieur ist beeindruckend. Alleine das Öffnen der spacigen Flügeltüren sorgt beim viel beachteten Zwischenstopp am Cruisertreff für bewunderndes Raunen unter den Carspottern. Vorsicht ist allerdings beim Ein- und Aussteigen geboten.
Für arthrosegeplagte Spätsemester mit Hüft- oder Knieleiden liegen die Sportsitze eindeutig zu tief. Auch beim staksigen Herausschälen könnte die JungbrunnenAura, die den i8 umgibt, schnell verfliegen. Sei’s drum. Ist man erst mal in den futuristischen 2+2-Sitzer eingetaucht, schreit einen das volldigitale dreidimensionale Instrumenten-Display förmlich an. Auf Knopfdruck fährt der i8 rein elektrisch und emissionsfrei bis zu 120 km/h schnell. Außerhalb der Stadt entfaltet der bayrische Hybrid-Bolide dann seine ganze Kraft. Der Allradantrieb beschleunigt auf bis zu 250 km/h Spitze. Je nach Fahrweise kommt der i8 immerhin bis zu 600 Kilometer weit. Dabei dürfte ihm vollste Beachtung zuteilwerden, weil er einfach elektrisierend ist.
Technische Daten: Antrieb: Plug-in-Hybrid, Systemleistung: 362 PS (266 kW), Reichweite rein elektrisch: bis zu 28 km, Strom (kW/100 km) komb.: 11,9 kW/h, Verbrauch (l/100 km) komb.: 2,1 l, CO komb.: 49 g/km, 2 Preis: ab 134 000 Euro