Hamburger Morgenpost

Taxifahrer von Fahrgast um 18 000 Euro geprellt

Irrer Trip um die halbe Welt Wiener beschreibt bei der Polizei eine unglaublic­he Fahrt. Die Beamten halten sie für möglich

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Euskirchen – „Mit dem Taxi um die halbe Welt.“So lautet die Überschrif­t einer Meldung der Polizei Euskirchen (NRW). Klingt übertriebe­n, ist es aber nicht. Denn der Taxifahrer, der sich da auf der Wache gemeldet hatte, beschreibt eine Tour, die ihn wochenlang am Steuer hielt und an dessen Ende er statt 18 000 Euro nicht einen einzigen Cent bekam.

Die Geschichte, die der Taxifahrer den Beamten erzählt, klingt unglaublic­h, aber die Euskirchen­er Polizei hält es durchaus für möglich, dass sie stimmt. Sie geht so:

Der Mann erzählt, er sei Wiener und habe den Fahrgast, den er von früheren Reisen gekannt habe, am 10. Oktober mit seinem Taxi in Monte Carlo abgeholt. Von dort ging es nach Nizza und weiter über Brüssel bis nach London. Dort soll es dem Fahrgast gefallen haben, einen Abstecher nach Žilina zu machen – das liegt in der Slowakei und ist von London mal eben fast 1700 Kilometer entfernt. Das nächste Ziel: Bad Münstereif­el. Weitere 1112 Kilometer. Hier verbrachte­n beide zwei Tage, bevor die Fahrt wieder nach London führte, wo die Reise nach rund 5000 Kilometern enden sollte. Eigentlich. Doch es ging noch viel, viel weiter.

Denn der Fahrgast gestand, dass er die aufgelaufe­nen Fahrtkoste­n in Höhe von 18 000 Euro nicht bezahlen könne. Er habe aber genügend Geld, das befinde sich auf einer Bank in Mexiko. So vereinbart­e man dann, gemeinsam dorthin zu f iegen. Pech für den Taxifahrer: In Mexiko verschwand der Kunde und wurde seitdem nicht mehr gesehen.

Und der Taxler? Der musste seine Frau bitten, ihm Geld für den Heimf ug zu schicken. Dieser führte ihn dann noch nach Toronto und weiter über Island zurück nach London. Von hier aus konnte er dann wieder mit seinem Taxi weiterfahr­en.

Klingt alles unglaublic­h. Und doch sagt Polizeispr­echer Lothar Willems: „Wir gehen davon aus, dass die Geschichte stimmt.“Der Mann habe sehr detaillier­t und glaubhaft erzählt. Hätte er alles erfunden, würde er sich wegen Vortäuschu­ng eine Straftat straf ar machen. Das sei ihm klar gewesen. Dennoch: Man gehe de Sache weite nach ...

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Die Illustrati­on zeigt, wie eine Supernova-Explosion aussieht.
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