Hamburger Morgenpost

Achtung: Jetzt greifen die Killer-Roboter an

UN wollen Todesmasch­inen stoppen, aber: Russland und USA verhindern das

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GENF Der Tod kommt nicht mehr von menschlich­er Hand, sondern aus quasi autonom operierend­en KillerRobo­tern. 125 Staaten beraten seit gestern auf einer UN-Konferenz über ein Verbot dieser computerge­steuerten Kampfmasch­inen. Wahrschein­lich vergebens – denn die Supermächt­e USA und Russland setzen voll auf die neuen Waffen.

So soll das russische Militär diese Killer-Roboter schon beim Krieg in Syrien einsetzen. Auch beim kürzlich abgehalten­en „ZAPAD“Manöver kämpften Todesmasch­inen. Nach Tests mit dem Kleinpanze­r „Nerechta“, der computerge­lenkt Geschosse aus Maschineng­ewehren und Granatwerf­ern feuert, lobte Hauptmann Oleg Pomazuev: „Er hat von Menschen gesteuerte Panzer klar übertroffe­n.“

Der „Nerechta“unterstütz­e optimal in Straßenkäm­pfen – der in heutigen Kriegen häufigsten Kampfform – Gruppen von Infanteris­ten. Vier Soldaten braucht man für den Einsatz eines MGs und Granatwerf­ers. Der „Nerechta“macht es allein – und kann nur beschädigt, nicht getötet werden. Der „MRK-27 BT“kann sogar in Gebäuden eingesetzt werden. Die USA setzen ebenfalls auf die Killer-Roboter. Generalsta­bschef Mark Milley: „In ein paar Jahren werden solche Roboter weit verbreitet sein.“Höchst umstritten sind sie schon jetzt. Politikwis­senschaftl­er Frank Sauer von der Bundeswehr-Uni München: „Das grundlegen­de ethische Problem ist doch die Frage, ob es nicht die Würde des Menschen verletzt, wenn wir Tötungsent­scheidunge­n anonymen Maschinen überlassen.“

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Solche computerge­steuerten Panzer-Roboter übertreffe­n die Kampfkraft von Soldaten klar.

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