Gipfel der Schurken

Es ist schon erstaunlich, mit welchen sprachlichen Verrenkungen die SPD seit nunmehr zwei Monaten herumeiert. Seit dem Wahlabend am 24.9.2017 steht fest, dass Union und SPD mehr als 53 Prozent der Stimmen erhalten haben, das nennt man absolute Mehrheit. Außerdem berichten alle Medien, dass wir wirtschaftlich gut aufgestellt und die Staats-, Rentenund Krankenkassen prall gefüllt sind. Somit können die letzten vier Jahre nicht so schlecht gewesen sein. Trotzdem erzählt der beleidigte und völlig überforderte SPDObergenosse seit Wochen, dass die GroKo abgewählt wurde, und die restlichen Genossen plappern diesen Unsinn nach. „Wir, die SPD, sind nicht der Notstopfen der CDU!“So die Genossen der SPD! Was besagt diese Aussage der SPD? Hat die SPD immer noch nicht begriffen, dass der Wähler sie wegen ihrer Personalien abgestraft hat? Ein Martin Schulz, der sich in Brüssel unbeschadet über EU-Steuergelder hermachte, wurde von der SPD als Kanzler, der unbeschadet über Wasser wandeln kann, proklamiert. Die SPD feierte die Auferstehung! Der Wähler erdreistete sich, nicht den Propagandatrommeln, sondern seinem Verstand zu folgen, und strafte den Übermut mit einem vernichtenden Wahlergebnis ab. Fortan verweigert sich der Heilsbringer der SPD seiner Verantwortung. Statt Koalitionsverhandlungen zum Wohle des Volkes zu führen, machen A. Nahles und M. Schulz auf Gewerkschaftsfunktionäre, stellen ohne Hintergrundwissen die Siemens AG als unsozial an den Pranger und wundern sich, dass sich der Wähler mit solchen Populisten nicht identifizieren kann. Wer fühlt sich bei diesem ganzen Politikschlamassel am wenigsten verarscht? Der Nichtwähler.

Schicken Sie die Leserbriefe bitte an: (Kürzungen vorbehalten) Ich als ein MOPO-Leser seit Beginn der 60er Jahre finde, dass Sie ruhig etwas vorsichtiger sein sollten mit Schlagzeilen wie: „Der Gipfel der Schurken“. Wer sind eigentlich die größeren „Schurken“, der Iran oder Saudi-Arabien? Wer hat mehr Kriege angezettelt seit dem Zweiten Weltkrieg, Russland oder die USA? Erdogan ist eine Figur ohne große politische Relevanz, deswegen vernachlässigbar!