Gisdol: Zoff mit Experte Sammer
Trainer reagiert auf TV-Attacke.
Sammer zerlegt den HSV. Coach Gisdol von überzogener Kritik „überrascht“ Mit dem Punktgewinn in Freiburg war man beim HSV zufrieden. Nur einer hatte für den Auftritt des Liga-Dinos im Breisgau absolut kein Verständnis: TV-Experte Matthias Sammer. Der 50-Jährige mutierte zum „Motzki“und zerlegte den HSV: „Sie sollten den Antrag stellen, dass sie ohne Ball spielen.“Markus Gisdol lächelte die harte Kritik einen Tag später weg – aber innerlich brodelte es im Coach.
„Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Freiburg kann mit dem Punkt eigentlich nicht leben. Für mich ist das schwierig zu akzeptieren. Eine Mannschaft, die so gut im Rhythmus ist und hier dann so auftritt, das ist für mich für die Bundesliga zu wenig. Sie waren total passiv und wollten das zu Null hinten nur absichern“, polterte Sammer bei Eurosport. Die Kritik war in der Schärfe dann doch überraschend. Auch beim HSV wun- derte man sich über die Aussagen des TV-Experten.
„Es war kämpferisch eine gute Leitung, aber spielerisch waren wir nicht so gut“, wusste auch Gisdol ehrlich zu urteilen. Die Kritik Sammers wollte er dennoch nicht teilen. „Ich war ein bisschen überrascht, das muss ich sagen. Dass wir fußballerisch in Freiburg nicht auf dem besten Niveau waren, das ist ganz klar. Nur grundsätzlich fange ich mit so populistischen Aussagen nichts an“, sagte der 48-Jährige und machte deutlich, nicht noch weitere Worte zu diesem Thema sagen zu wollen.
Sammer läuft heiß, Gisdol bleibt cool – aber nur äußerlich. Denn innerlich stieß dem Übungsleiter die unsachliche Kritik übel auf. Dabei pflegen die beiden Fußball-Fachmänner laut Gisdol eigentlich „ein ganz anständiges Verhältnis“.
Auch bei den Spielern kam die Sammer-Kritik eher semi-gut an. Kapitän Sakai redete sich in Rage: „Wir sind nicht Bayern. Wichtig ist, dass eine Mannschaft genau weiß, was sie machen kann. Es ist scheißegal, ob jemand unsere Art von Fußball kritisiert. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft zusammenhalten und in die gleiche Richtung marschieren.“
Und das tun sie beim Liga-Dino. Der Tenor im Volkspark war einstimmig: nicht schön gespielt, aber einen wichtigen Punkt gelandet. Gisdol: „Wir haben es in der eigenen Hand, aus dieser Saison auch eine gute Saison zu machen. Wir haben noch drei Partien bis zur Winterpause, da wollen wir alles reinlegen.“
Mit so populistischen Aussagen kann ich nichts anfangen. Markus Gisdol