Hamburger Morgenpost

Gisdol: Zoff mit Experte Sammer

Trainer reagiert auf TV-Attacke.

- FLORIAN REBIEN PHILIPP SIMON redaktion-sport@mopo.de

Sammer zerlegt den HSV. Coach Gisdol von überzogene­r Kritik „überrascht“ Mit dem Punktgewin­n in Freiburg war man beim HSV zufrieden. Nur einer hatte für den Auftritt des Liga-Dinos im Breisgau absolut kein Verständni­s: TV-Experte Matthias Sammer. Der 50-Jährige mutierte zum „Motzki“und zerlegte den HSV: „Sie sollten den Antrag stellen, dass sie ohne Ball spielen.“Markus Gisdol lächelte die harte Kritik einen Tag später weg – aber innerlich brodelte es im Coach.

„Ich bin schon ein wenig enttäuscht. Freiburg kann mit dem Punkt eigentlich nicht leben. Für mich ist das schwierig zu akzeptiere­n. Eine Mannschaft, die so gut im Rhythmus ist und hier dann so auftritt, das ist für mich für die Bundesliga zu wenig. Sie waren total passiv und wollten das zu Null hinten nur absichern“, polterte Sammer bei Eurosport. Die Kritik war in der Schärfe dann doch überrasche­nd. Auch beim HSV wun- derte man sich über die Aussagen des TV-Experten.

„Es war kämpferisc­h eine gute Leitung, aber spielerisc­h waren wir nicht so gut“, wusste auch Gisdol ehrlich zu urteilen. Die Kritik Sammers wollte er dennoch nicht teilen. „Ich war ein bisschen überrascht, das muss ich sagen. Dass wir fußballeri­sch in Freiburg nicht auf dem besten Niveau waren, das ist ganz klar. Nur grundsätzl­ich fange ich mit so populistis­chen Aussagen nichts an“, sagte der 48-Jährige und machte deutlich, nicht noch weitere Worte zu diesem Thema sagen zu wollen.

Sammer läuft heiß, Gisdol bleibt cool – aber nur äußerlich. Denn innerlich stieß dem Übungsleit­er die unsachlich­e Kritik übel auf. Dabei pflegen die beiden Fußball-Fachmänner laut Gisdol eigentlich „ein ganz anständige­s Verhältnis“.

Auch bei den Spielern kam die Sammer-Kritik eher semi-gut an. Kapitän Sakai redete sich in Rage: „Wir sind nicht Bayern. Wichtig ist, dass eine Mannschaft genau weiß, was sie machen kann. Es ist scheißegal, ob jemand unsere Art von Fußball kritisiert. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft zusammenha­lten und in die gleiche Richtung marschiere­n.“

Und das tun sie beim Liga-Dino. Der Tenor im Volkspark war einstimmig: nicht schön gespielt, aber einen wichtigen Punkt gelandet. Gisdol: „Wir haben es in der eigenen Hand, aus dieser Saison auch eine gute Saison zu machen. Wir haben noch drei Partien bis zur Winterpaus­e, da wollen wir alles reinlegen.“

Mit so populistis­chen Aussagen kann ich nichts anfangen. Markus Gisdol

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Bei Eurosport redete sich TVExperte Matthias Sammer in Rage und forderte, der HSV solle besser „ohne Ball“spielen.
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