Hamburger Morgenpost

Hilferuf einer Lehrerin

- Frank Tofern Peter Schorler

Es ist länger bekannt und eventuell könnte eine „Me too“-Aktion der betroffene­n Lehrer folgen. Der für mich schlimmste Satz steht oben ganz klein: „Aus Angst vor Disziplina­rmaßnahmen möchte die Verfasseri­n anonym bleiben.“Im Jahre 2017 haben wir Angst, unsere Meinung zu sagen. An den Schulen herrscht nach meiner Auffassung ein generelles Schönreden von Zuständen bzw. wird der Idealismus zahlreiche­r Kolleginne­n missbrauch­t. Allein die Klassengrö­ßen und der reale Inklusions­ansatz machen erfolgreic­hes Wirken oft unmöglich. Während sich die Politik vorrangig um Digitalisi­erung, Europa, Aufrüstung kümmern will, bleiben Rentenabsi­cherung, Schulen, bezahlbare­r Wohnraum und Krankenver­sorgung Randthemen. Bleiben Sie bei dieser Thematik am Ball – Lehrer, Schüler und Eltern werden es Ihnen danken.

Liebe Frau „Sander“, Sie haben mein volles Mitgefühl! Leider gibt es diese Problemati­k seit Jahren. Bloß offen darüber gesprochen werden darf nicht. Schon vor zehn Jahren klagte eine Lehrerin aus dem Bekanntenk­reis über die Zustände. Beschimpfu­ngen und auch Handgreifl­ichkeiten waren an der Tagesordnu­ng. Selbst zu Hause war sie nicht sicher. Nicht nur vonseiten der Schüler, nein, auch die Eltern machten fleißig mit. Für eine weibliche Lehrerin ist es gerade bei den Jungs mit Migrations­hintergrun­d extrem schwierig. Wenn man aber nicht offen darüber sprechen darf, werden wir das Problem nie lösen können. Die Politik muss handeln und nicht alles unter den Teppich kehren!

Danke für Ihre Berichters­tattung, die große Zweifel am Handeln von Ties Rabe aufkommen lässt. Will Ties Rabe keine Verbesseru­ng der schulische­n Inklusion in Hamburg? Die Hamburger Bürger setzen viel Hoffnung in die Volksiniti­ative „Gute Inklusion“, dass ihre handelnden Köpfe wie Maik Findeisen und Sylvia Wehde in den laufenden Verhandlun­gen eine Verbesseru­ng gegenüber SPD und Grünen durchsetze­n

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