Hamburger Morgenpost

Janßens erstes Schicksals­spiel

Stöver über Strafmaßna­hmen: „Ob das ankam, werden wir am Sonntag sehen“

- BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld mo o.de

Der Abgrund ist für den FC St. Pauli bedrohlich nah. Der Stuhl des Trainers wackelt. Eine weitere Klatsche kann sich Olaf Janßen gegen Duisburg wohl nicht erlauben – es ist sein erstes Schicksals­spiel.

An einen erneuten Horror will Sportchef Uwe Stöver nicht denken: „Mit ’was wäre wenn’ beschäftig­e ich mich nicht. Dann bin ich nicht fokussiert. Dann bin ich mit anderen Dingen beschäftig­t, mit Negativ-Szenarien. Warum soll ich mir im Vorfeld den Kopf zermartern? Jeder kann nur das beeinf ussen, was in seiner Macht liegt.“Über die Janßen-Maßnahmen, dass freie Tage erst mal gestrichen sind, die Kiezkicker am Sonntag um acht Uhr trainieren mussten, sagt Stöver: „Ob das ankam, werden wir alles am Sonntag sehen. Es gibt Signale von wichtigen Spielern, dass sich die Mannschaft auch in der Pf icht sieht.“

Abwehrchef Lasse Sobiech bestätigt das. Er spricht von einem absoluten „No Go“, was die Art und Weise anbelangt, wie die beiden letzten Spiele vergeigt wurden. Mit Wut im Bauch wolle man den Bock endlich umstoßen: „Der Gegner muss spüren, dass wir nicht mit gesenktem Kopf, sondern mit ausgefahre­nen Krallen auf aufen. Deswegen ist von jedem Einzelnen gefordert, dass wir nicht wie eine Jüngelchen-Mannschaft spielen, wie wir das gerade gegen Bielefeld getan haben.“

Mit Janßens Reaktionen auf die Minusleist­ungen habe er überhaupt kein Problem: „In so einer Phase kann man nicht alles einfach so weiterlauf­en lassen. Es kann sich nur was bewegen, wenn man Maßnahmen trifft. Es ist nicht entscheide­nd, welche Maßnahmen, sondern dass eine Mannschaft zu spüren bekommt, dass es anders gehen muss. Die Maßnahme akzeptiere­n wir als Mannschaft voll und ganz. Wir wissen, das haben wir uns selbst zuzuschrei­ben.“Die Distanz zum Trainer sei dadurch nicht größer geworden. Im Gegenteil: „Man spricht noch offener miteinande­r. Das zeigt, dass das Konstrukt mit dem Trainertea­m und der Mannschaft einfach sehr gut ist. Man bekriegt sich nicht, sondern geht den Weg zusammen.“

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