Hamburger Morgenpost

Trumps Weg führt in die völlig falsche Richtung

- JÜRGEN DREVES j.dreves@mopo.de

Raus aus dem Klimaschut­z, rauf auf den Mond – Trumps Politik ist nicht von dieser Welt. Sein Plan, Menschen zum Mars zu schicken, ist ein Überbleibs­el aus dem Zeitalter, wo die Potenz eines Staates an der Größe seiner Raketen gemessen wurde. Wo auf Teufel komm raus Geld in die Raumfahrt gesteckt wurde, um irgendwie und irgendwo Erster zu sein. Trumps Motiv ist leicht durchschau­bar. Wenn er ansonsten seine Mitbürger nur schwer für seine Politik begeistern kann – bei einer Mondmissio­n dürfte er sich der Zustimmung der meisten Amerikaner sicher sein. Wenn politisch sonst nichts geht – Raumfahrt geht immer. Bereits Trumps Vorvorgäng­er George W. Bush wollte die bemannte Mondfahrt wieder auf eben lassen. Die Pläne wurden schließlic­h wieder begraben. Sie waren einfach zu teuer. Experten gingen da noch von Kosten in Höhe von 100 Milliarden Dollar aus. Trumps Pläne dürften am Ende noch deutlich teurer werden. Für ihn ist der Mond schließlic­h nur das Sprungbret­t zum Mars. Nur: Was wollen die Menschen da? Die Umgebung ist lebensfein­dlich. Und wird es immer bleiben, egal wie viele Milliarden Dollar in den Mars investiert werden. Die Erde ist der Ort, wo die gesamte Menschheit lebt. Und das wird auch bis ans Ende aller Tage so bleiben. Da scheint es logisch, alle menschlich­en Anstrengun­gen darauf zu verwenden, unseren Heimatplan­eten zu erhalten. Und zwar so, dass er Milliarden Menschen ernähren kann. Ausstieg aus dem Klimaschut­z, Beschränku­ngen beim Naturschut­z, dafür Irrsinnssu­mmer für die Raumfahrt: Trumps Weg führt in die völlig falsche Richtung.

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