Niki-Pleite: Schock für 410 000 Kunden
FERIENFLIEGER INSOLVENT Zehntausende sind am Urlaubsort gestrandet.
BERLIN – Nach Air Berlin hat es nun auch die Ferien-Flugtochter Niki – sie wurde 2003 vom Rennfahrer Niki Lauda gegründet – erwischt. Die Lufthansa hat die geplante Übernahme platzen lassen. Niki ist insolvent, hat die Flüge eingestellt. Betroffen sind rund 410 000 Kunden, die teils im Urlaub gestrandet sind, teils auf bezahlten Tickets sitzen bleiben. Die wichtigsten Fragen rund um die Pleite:
Warum zieht die Luf hansa
sich zurück? Die EU-Kommission hat nach der Air-BerlinPleite bisher die Übernahme großer Teile durch die Lufthansa nicht genehmigt, weil die Kranich-Airline nicht auf Start- und Landerechte verzichten will. Jetzt opfert die Lufthansa den Niki-TeilDeal samt den 20 Flugzeugen und hofft, dass Brüssel dann Ja sagt.
Gibt es noch Hof nung für Niki? Wenig. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Lucas Flöther (wie zuvor bei Air Berlin). Niki ist formal österreichisch, wird aber faktisch von Berlin aus gesteuert. Jetzt soll ein Blitz-Verkauf geprüft werden. Airline-Gründer Lauda hat schon Interesse angemeldet. Auch die britische IAG (British Airways und Vueling) gilt als Interessent. Klar ist aber: Der Kaufpreis wäre weit niedriger als die 190 Millionen Euro, die die Lufthansa für Niki zahlen wollte.
Was ist Niki wert? Das ist schwer zu sagen. Haupt-Aktivposten sind die Landerechte in Wien, Düsseldorf und Palma de Mallorca. Der Urlaubsf ieger galt lange als profitabel, weil die Piloten nach Brancheninformationen mit Monatsgehältern von 2000 Euro brutto einsteigen und Flugbegleiter anfänglich unter 1000 Euro Grundgehalt beziehen. Was wird aus dem 150-Millionen-Euro-Überbrückungskredit der Bundesregierung? Er kann wohl nicht oder nur teilweise zurückgezahlt werden. Was geschieht nun mit den In-