Hamburger Morgenpost

Die Haspa wird zum Nachbarsch­aftstreff

Bereits fünf Filialen wurden in diesem Jahr umgebaut – bis 2020 alle

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Manche Kunden, die die Filiale der Hamburger Sparkasse an der Gasstraße 6 in Bahrenfeld oder an der Osterstraß­e 125 in Eimsbüttel zum ersten Mal betreten, schauen etwas irritiert. „Ist das wirklich eine Bankfilial­e?“, fragen sich manche. Denn eine so offene Atmosphäre, ein großer Holztisch, eine Kaffeebar und Lounges mit Sofas sind eher untypisch für eine Bank.

„Filiale der Zukunft“heißt das neue Konzept, für das die Haspa insgesamt rund 30 Millionen Euro investiert. „Das ist viel mehr als ein Möbelprogr­amm. Wir wollen ein neuer Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil werden“, erläutert Benjamin Benecke, Filialleit­er an der Gasstraße. „Wir setzen auf ein offenes, freundlich­es Design und die Räume werden individuel­l eingericht­et – passend zu Bahrenfeld.“

„Das sieht ja aus wie in einem Wohnzimmer“, entfährt es manchen Besuchern, wenn sie stylisch eingericht­ete Besprechun­gsräume und Lounges sehen. Das zentrale Element in den neuen Filialen ist ein großer Holztisch. Hier können sich Besucher austausche­n. Farben, Materialen und Möbel vermitteln eine Wohlfühlat­mosphäre. „Unser Konzept beruht darauf, dass wir mit unseren Nachbarn noch enger zusammen arbeiten wollen“, erläutert Andreas Emme, Filialleit­er an der Osterstraß­e.

An einem riesigen Multitouch-Screen gibt es viele Informatio­nen über den jeweiligen Stadtteil, das örtliche Team, die Haspa und vieles mehr. Informiere­n kann man sich auch mit Hilfe von iPads. Wer will kann sich damit auch übers Online-Banking informiere­n oder gleich seinen Zahlungsve­rkehr online erledigen. Kostenlose­s WLAN und eine Kaffeebar gehören ebenfalls zum Angebot.

Veranstalt­ungen und Infos aus der Umgebung

„Wir bieten Veranstalt­ungen wie Lesungen, Vorträge und Konzerte an. Unternehme­n, Vereine und Institutio­nen aus der Nachbarsch­aft können sich bei uns kostenlos vorstellen, ihre Dienstleis­tungen und Produkte präsentier­en“, sagt Dilek Knüpfer, Filialleit­erin in Wentorf. Bei ihr stellt sich zum Beispiel das Unternehme­n „Die Sprüherei“vor, dessen Team auch für die individuel­le Wandgestal­tung in der „Bille Lounge“der Filiale sorgte. In Eimsbüttel präsentier­t sich ein Spielzeug-Geschäft, in Sasel steht ein Weber-Grill.

Lange hatte die Haspa an dem Konzept getüftelt. Vor den Toren Hamburgs war 2016 eine Halle angemietet worden, in der eine MusterFili­ale entstand. Haspa-Kunden und die anderer Banken wurden dort durchgefüh­rt und befragt. Das meiste gefiel, weniges wurde geändert. Ende Juni wurde dann die erste „Filiale der Zukunft“in Niendorf-Nord eröffnet. „Es funktionie­rt. Wir haben durchweg positive Resonanz“, sagt Darko Mavrak, Filialleit­er am Moorflagen. „Wir haben Lesungen, Vorträge vom Mietervere­in und der Polizei, Gesundheit­sabende und sogar eine ,Tupper-Party’ bei uns gehabt.“Es gibt bereits eine lange Warteliste von Unternehme­n und Vereinen, die sich präsentier­en wollen. Viele – auch ältere – Kunden gehen heute ganz selbstvers­tändlich zum Multitouch­Screen und informiere­n sich über Neuigkeite­n.

Nach den fünf „Filialen der Zukunft“in diesem Jahr werden im nächsten knapp 40 folgen, bis 2020 alle weiteren Haspa-Standorte.

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Gelebte Nachbarsch­af , wie hier in Sasel: Unternehme­n und Vereine aus der Region können ihre Angebote präsentier­en, Besucher am Tisch Platz nehmen und sich informiere­n.
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Der Empfangstr­esen, hier in Bahrenfeld, erinnert an eine Hotellobby (oben). Dahinter befindet sich die Stadtteilw­and mit Holztisch, wo es am riesigen Multitouch-Screen viele Informatio­nen gibt (Mitte). Bekenntnis zu Hamburg: ein Besprechun­gszimmer...
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