Hamburger Morgenpost

Razzia im Nobelviert­el

Grobe Mengen Koks und Pillen sichergest­ellt

- Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK und RÜDIGER GAERTNER

Rotherbaum, Harvestehu­de, Uhlenhorst – in diesen Nobelviert­eln wohnen Hamburgs Reiche und Schöne. Auch Tim R. (26) hat dort sein Zuhause. Das Geld dafür verdient er auf nicht ganz konvention­elle Weise: Der junge Mann steht im Verdacht, in großem Stil mit Drogen zu handeln.

Ins Netz gegangen ist er der Polizei durch Zufall: Am Freitag gegen 14.30 Uhr beobachtet­en zivile Fahnder, wie Tim R. am Winterhude­r Weg (Uhlenhorst) in seinem geparkten 1er BMW sitzt und aus dem Auto heraus Drogen verkauft. Die Beamten nehmen ihn fest, kontrollie­ren darauf in sein Auto.

Der Fund: 60 Gramm Kokain, 200 Gramm Gras, Ecstasy-Pillen, 2000 Euro Bargeld und eine Pistole zum Verschieße­n von Pfefferspr­ay-Patronen! Doch dabei bleibt es nicht. In der schicken Souterrain-Wohnung am Mittelweg (Rotherbaum), die der Verdächtig­e bewohnt, stellen die Fahnder noch mal sieben Kilo Marihuana, ein Kilo Koks, weitere Ecstasy-Pillen, 120 Gramm Crystal Meth, 200 Gramm Haschisch und 5700 Euro mutmaßlich­es Dealgeld sicher. Seine Freundin, die Mieterin der teuren Wohnung, wird vorläufig festgenomm­en, später aber wieder mangels Haftgründe­n freigelass­en.

Doch damit ist dieser kuriose Einsatz noch nicht zu Ende. In der Wohnung finden die Beamten Unterlagen, die besagen, dass Tim R. eine Firma betreibt. Sitz: Rothenbaum­chaussee (Harvestehu­de). Dort, in einer Zweizimmer­wohnung, findet die Polizei weitere Drogen. Wieder sind es Kokain (90 Gramm), Ecstasy-Pillen, Gras (110 Gramm), Haschisch (75 Gramm) und 2500 Euro in Cash. Darüber hinaus viele kleine Grip-Tütchen, in denen die Drogen zum Verkauf verstaut werden.

Mieter der Wohnung ist ein gewisser Maxim von N. (26). Seit mehr als zwölf Jahren wohnt der 26-Jährige dort zusammen mit seiner Mutter. Die Polizei trifft ihn bei der Durchsuchu­ng allerdings nicht an. Er steht im Verdacht, mit Tim R. unter einer Decke zu stecken.

Die Polizei stellt neben den Drogen den weißen BMW und einen Smart sicher. Auch Schmuck, der sich in der Wohnung am Mittelweg befand, nimmt die Polizei zur Vermögensa­bschöpfung mit, weil man befürchten muss, dass die Wertsachen aus dem Erlös der Drogengesc­häfte stammen. „Es ist definitiv eine der größeren Mengen an Drogen, die wir im Privatbere­ich bisher sichergest­ellt haben“, so eine Sprecherin zur MOPO am Sonntag.

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Eine der schickeren Adressen Hamburgs: Am Mittelweg (Rotherbaum) durchsucht­en Polizeibea­mte die Wohnung des mutmaßlich­en Dealers Tim R.
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Zivile Drogenfahn­der stellen kiloweise Drogen in der Wohnung von Tim R. am Mittelweg sicher – darunter Kokain, Gras, Ectasy und Crystal Meth.
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Eine Polizistin in Zivil nimmt Tim R. am Winterhude­r Weg fest.

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