Ignorieren Russland und China die Nordkorea-Sanktionen?
Seltsame Schiffsbewegungen sorgen für Misstrauen. Moskau dementiert
PJÖNGJANG – Immer neue Sanktionen der Weltgemeinschaft sollen Nordkoreas irrlichternden Diktator Kim Jong Un auf Linie bringen – mit US-Präsident Donald Trump überbietet Kim sich in immer neuen Provokationen und fährt immer größere Raketensysteme auf.
Dass die Sanktionen nicht wirken, ist ein offenes Geheimnis – nun gibt es Hinweise darauf, warum das so sein könnte: Im November hatte Südkorea einen Frachter beschlagnahmt, von dem aus zuvor etwa 600 Tonnen Mineralölerzeugnisse auf ein nordkoreanisches Schiff umgeladen worden waren. Die „Lighthouse Winmore“fährt unter der Flagge Hongkongs. Und auch russische Tanker sollen nach Presseberichten in den vergangenen Monaten mehrfach ihre Ladung an nordkoreanische Schiffe übergeben haben – Satellitendaten ergeben seltsame Manöver der Schiffe, vermutlich weil diese ihre Transponder abgeschaltet haben, die eine Ortung erlauben.
Das russische Außenministerium dementierte gestern: Man erfülle die Sanktionen gegenüber Nordkorea in vollem Umfang. Das US-Außenministerium mahnte Russland und andere UN-Mitgliedstaaten, verbotene Aktivitäten wie das Umladen von Öl von Schiff zu Schiff zu unterbinden. Nach der Beschlagnahmung der „Lighthouse Winmore“hatte US-Präsident Donald Trump triumphiert: China sei auf frischer Tat ertappt worden.