Hamburger Morgenpost

Todts Shopping-Tour in Spanien

Der Sportchef sucht bis Freitag Verstärkun­g für das offensive Mittelfeld

- SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Sie haben eine Weile gebraucht, um Ernst zu machen. Doch nachdem die HSV-Bosse die Aussicht auf Verstärkun­gen zuletzt als unwahrsche­inlich einstuften, gehen sie nun in die Vollen: Gestern reiste Jens Todt nach Spanien, sein Auftrag ist klar: Der Sportchef will den so dringend benötigten torgefährl­ichen Mittelfeld­spieler an Land ziehen!

Hätte eigentlich ein gemütliche­r Vormittag werden sollen, so war es geplant. Zusammen mit 130 Größen aus Sport und Wirtschaft wollte Todt den HSV-Neujahrsem­pfang im noblen Business-Club genießen. Doch statt an die Elbchausse­e führte ihn sein Weg nach Fuhlsbütte­l. Spiele statt Stehtische, Transfer-Poker statt Plaudereie­n. Der Sportchef ist auf der Suche nach einem neuen Hoffnungst­räger im Abstiegska­mpf.

Todts Shopping-Tour in Spanien, zugleich eine Rückkehr. Bis Montag weilte der 49-Jährige mit dem HSV in JeJahresfr­ist rez de la Frontera, nun kehrte er nach Andalusien zurück. Weil sich an der Costa del Sol dutzende Profi-Teams auf ihre Rückrunden vorbereite­n – und gegeneinan­der testen.

Bis Freitag wird sich Todt mehrere Partien anschauen, die Bandbreite der Möglichkei­ten ist riesig. Neben einer Vielzahl deutscher Zweitligis­ten haben vor allem TopKlubs aus Belgien (Anderlecht, Brügge, Genk, Gent) und Holland (Feyenoord, Utrecht, Sparta Rotterdam) ihre Zelte in Andalusien aufgeschla­gen, dazu weitere TopTeams anderer Länder (darunter Slavia Prag). Zudem läuft der spanische Pokal. Findet Todt den torgefährl­ichen Mittelfeld­mann, den er sucht?

Klar ist: Vieles hängt davon ab, ob und wie schnell der HSV Walace verkaufen kann. Nach Informatio­nen des „Abendblatt­s“soll Atlético Mineiro dem HSV eine KaufOffert­e in Höhe von 8,5 Millionen Euro unterbreit­en wollen. Todt sagte der MOPO: „Uns liegt bis jetzt kein Kaufangebo­t vor!“

Das könnte sich in Kürze ändern. Allerdings wird der HSV vermutlich nicht den kompletten Betrag reinvestie­ren dürfen. Walace, der vor für eine Summe von 9,2 Millionen Euro zum HSV wechselte, wurde seinerzeit von Klaus-Michael Kühne finanziert. Der HSV müsste erst mit seinem Gönner klären, welchen Teil der zu erwartende­n Ablöse er nun wieder ausgeben dürfte.

Geht der Brasiliane­r, soll auch ein neuer Sechser kommen. Leipzigs Dominik Kaiser ist ein Kandidat, der HSV ist interessie­rt. Allerdings soll der Spieler derzeit eher mit einem Verbleib bei RB liebäugeln, wo er bis zum Sommer unter Vertrag steht.

Todts Hauptaugen­merk liegt erst mal auf einem Mann für die Offensive. Am Freitag wird er direkt aus Spanien nach Augsburg reisen, wo die Profis ihr Quartier vor dem Rückrunden­start beziehen. Transfer-Vollzüge sind bis dahin nicht zu erwarten. Möglich, dass Todt dann am Sonntag erneut losfliegt. Eine Einladung in den „NDR-Sportclub“am Abend hat er vorsichtsh­alber ausgeschla­gen.

 ??  ?? Zukunft ungewiss: Noch liegt dem HSV kein Kaufangebo­t für Walace (l.) vor. Hier eine Szene aus dem gestrigen Training.
Zukunft ungewiss: Noch liegt dem HSV kein Kaufangebo­t für Walace (l.) vor. Hier eine Szene aus dem gestrigen Training.
 ??  ?? Auf der Suche nach dem neuen Hoffnungst­räger: HSV-Sportchef Jens Todt (48) schaut sich in Spanien mehrere Spiele an.
Auf der Suche nach dem neuen Hoffnungst­räger: HSV-Sportchef Jens Todt (48) schaut sich in Spanien mehrere Spiele an.
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