Hamburger Morgenpost

Es darf nicht teurer werden

- MATHIS NEUBURGER

meter-Haus in Altona (Baujahr 1887). Aktuell müssen jährlich 372 Euro für das gesamte Gebäude entrichtet werden. Nach dem Bundesrats­modell wären es 14899 Euro! Eine 80Quadratm­eter-Wohnung im Haus würde dann einen Mietaufsch­lag von 206 Euro erhalten. ➤ Beispiel 5, Harvestehu­de: Noch teurer ist es in wohlhabend­eren Stadtteile­n wie Harvestehu­de. Für eine 123-Quadratmet­er-Wohnung (Baujahr 1962) muss man dort derzeit eine Grundsteue­r in Höhe von 631 Euro pro Jahr entrichten. Sollte das Modell geändert werden, wären es 15 256 Euro! Die Zusatz-Miete betrüge dann 1219 Euro pro Monat! ➤ Beispiel 6, Volksdorf: Auch am Stadtrand gäbe es einen happigen Aufschlag. Für ein 1972 erbautes Einfamilie­nhaus mit 92 Quadratmet­ern Wohnfläche werden aktuell jährlich 436 Euro Grundsteue­r fällig – künftig wären es 3984 Euro. Mietzuschl­ag: 295 Euro.

Um ein solches Szenario zu umgehen, fordert Finanzsena­tor Tschentsch­er ein anderes Zukunftsmo­dell: „Die naheliegen­dste und einfachste Lösung ist, die Grundsteue­r an den Bodenund Gebäudeflä­chen zu orientiere­n“, sagte er vor Beginn der Verhandlun­gen. Ein Urteil des Bundesverf­assungsger­ichts wird frühestens im Sommer erwartet. Für eine Grundsteue­rreform muss gelten: 1. Für die Mieter, die eh schon unter massiven Preissteig­erungen leiden, darf es auf keinen Fall teurer werden. 2. Auch diejenigen, die bei den aktuellen Preisen mit Mühe und Not eine Eigentumsw­ohnung abzahlen, dürfen nicht stärker belastet werden. 3. Auch eine Besteuerun­g rein nach Grundstück­sund Gebäudef äche ist wenig sinnvoll – dann w rde die Rahlstedte­r Familie v el mehr zahlen als der Pöseldorfe­r Millionär im Penthouse. Klingt komplizier­t, ist es auch. Daher mein Vorschlag: Sollte die aktuelle Grundsteue­r verfassung­sw drig sein, sollte man sie gleich abschaffen – und stattdesse­n den Soli so belassen, w e er ist. mathis.neuburger@mopo.de

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