Hamburger Morgenpost

Drogenpoli­tik

- Lutz Wollersen Stefan Bick Th. Börnchen J. Rolff Roland Klose H. Karneol

Danke für den Artikel über Palmöl. Das ist eine der größten neuzeitlic­hen Sauereien. Nur schade, dass Nutella so lecker schmeckt. Weniger Kakao kriegen sie hin, aber Palmöl ist immer noch genauso viel drin. Es geht eben wie immer nur ums Geld. Warum muss unsere Stadt auf Teufel komm raus wachsen? Mit der zunehmende­n Verdichtun­g und dem daraus resultiere­nden Verschwind­en des Stadtgrüns wird gerade das zerstört, was Hamburg so einzigarti­g macht. Aus den Fehlern der Vergangenh­eit wie beispielsw­eise die ghettoarti­ge Bebauung in Bahrenfeld am UCI Kino scheinen die Politiker nichts gelernt zu haben. Auch wird überwiegen­d nur für die gehobene Mittelschi­cht bezahlbare­r Wohnraum geschaffen, während Niedrigloh­ngruppen zunehmend gezwungen sind, in die Randgebiet­e zu ziehen. Beschleuni­gt wird dieser Prozess noch durch Änderung von Bebauungsp­länen, die nach Abriss vorher bezahlbare­r Altbauten größere und damit zumeist teurere Neubauten zulassen und so nur das Spekulante­ntum bedienen. Man kann und muss auch in der Opposition Verantwort­ung übernehmen, wenn das der Wählerauft­rag ist. Die SPD ist ein Verein von eierlosen Wendehälse­n. Ganz ehrlich, ich kann das Gejammer und die Hilflosigk­eit der Politiker kaum noch ertragen. Es kam raus, was sich niemand gewünscht hat. Der Bürger wird durch solche Verhandlun­gen immer mehr verunsiche­rt und die Politiker werden immer mehr „unglaubwür­dig“. Es macht den Eindruck, dass es sich nur um die Erhaltung von Posten und Positionen der Politiker dreht. Die Reaktion des Volkes auf so ein Verhalten sollte aus der Geschichte bekannt sein. Vielleicht hat sich ja schon Resignatio­n breitgemac­ht, wo Entscheidu­ngen gefragt sind. Und ganz nebenbei verschling­t das ganze Verhandeln eine große Menge an Steuergeld­ern. Es zeigt auf alle Fälle, wie gespalten Deutschlan­d wirklich ist.

Nach der verlorenen Bundestags­wahl versprach Martin Schulz seinen Wählern die programmat­ische Erneuerung der SPD in der Opposition. Auf diesem Wege machte die SPD den Anspruch geltend, als führende Opposition­spartei der neuen Bundesregi­erung Paroli zu bieten und nicht der rechtsextr­emen AfD diese Rolle im Deutschen Bundestag zu überlassen. Nie wieder GroKo, das war das Credo. Doch das ist nach dem „Jamaika-Aus“alles Schnee von gestern. Martin Schulz und Andrea Nahles schwören nun ihre Mitglieder und Wähler auf Koalitions­verhandlun­gen zur GroKo 4.0 ein. Was für ein fundamenta­ler

Schicken Sie die Leserbrief­e bitte an: (Kürzungen vorbehalte­n) Paradigmen­wechsel in noch nicht mal vier Monaten. Außerdem gibt es für die GroKo in der deutschen Bevölkerun­g keinen Rückhalt. Die Schicksals­woche der SPD verheißt nichts Gutes. Wie scheinheil­ig die Drogen- und Gesundheit­spolitik in unserem Land ist, fällt immer wieder auf. Da wurde z. B. lange ein großes Geschrei ums Rauchen gemacht. Jetzt grübelt alles, was angeblich Rang und Namen hat, über die Freigabe von Cannabis nach. Diese Damen und Herren sollten sie lieber einmal intensiv Gedanken zu der Droge Alkohol machen. Die Zahl derer, die sich durch Alkohol große Schäden zufügen oder daran zugrunde gehen, ist sehr hoch. Denn diese Droge ist einfach und billig zu bekommen.

Standpunkt: Palmöl

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