SchneeDrama im Stadtpark
Schüler (18) schwer verletzt:
Orkan „Friederike“fegte mit enormer (Schnee-)Kraft über Hamburg. Das Tief sorgte nicht nur für Chaos im Bus-, Bahn und Flugverkehr, auch auf den schneebedeckten Straßen kam es zu einer Vielzahl an Unf llen. Dabei gab es nicht nur Verletzte im Straßenverkehr – auch herabfallende Äste bargen Gefahren! Und die Bahn stellte sogar bundesweit den Fernverkehr ein!
➤ Schüler in Lebensgefahr: Dem Wind in Verbindung mit dem nassen, klebrigen Schnee hielten viele Bäume nicht stand: Im Stadtpark (Winterhude) brach ein etwa 30 Zentimeter dicker Ast in rund zehn Metern Höhe ab und stürzte auf einen 18-jährigen Schüler. Er wurde am Kopf getroffen und schwebte gestern Abend noch in Lebensgefahr. Die Retter mussten mehr als 110 Mal zu Einsätzen mit heruntergefallenen Gegenständen ausrücken. 18 Menschen verletzten sich bei Stürzen auf glatten Straßen und Gehwegen. ➤ Feuerwehr muss Bäume fällen: Im Norden Hamburgs und Teilen Norderstedts sicherte die Feuerwehr am Fahrbahnrand stehende Bäume. Einsatzkräfte schnitten Äste ab und fällten zum Teil auch ganze Stämme. ➤ Viele Verkehrsunfälle: „Friederike“sorgte für Stress auf den Straßen. 162
Unfälle mit zwölf Verletzten (zwei davon schwer) verzeichnete die Hamburger Polizei. Dazu kam es im ganzen Stadtgebiet zu Staus. Viele Wagen kamen z. B. die Köhlbrandbrücke nicht mehr hoch, die Zufahrt zum Containerterminal in Altenwerder war für Laster nicht passierbar. Lange Rückstaus waren die Folge.
➤ Ausfälle bei S- und U-Bahn: Kurzzeitig hielt die S3 aufgrund einer Weichenstörung nicht im Bahnhof Altona, anschließend sorgte ein umgekippter Baum auf der S3-Strecke zwischen Stade und Horneburg für eine Sperrung. Die U-Bahn hatte das gleiche Problem: Richtung Ahrensburg und Großhansdorf sorgten umgekippte Bäume für Ausfälle und Sperrungen.
➤ Busse mit Problemen: Der viele Schnee auf den Straßen beeinträchtigte auch massiv die Busse, vor allem südlich der Elbe in Wilhelmsburg, Finkenwerder und Harburg. Erst gegen Nachmittag normalisierte sich der Verkehr laut Hochbahn. In Langenhorn kam ein Bus bei einem Wendemanöver auf der Langenhorner Chaussee ins Schlittern, der Fahrer verlor die Kontrolle und kam letztlich auf dem Gehweg zum Stehen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. ➤ Deutsche Bahn stellt Verkehr ein: Frust in Deutschlands Bahnhöfen: Am Nachmittag stellte die Deutsche Bahn bundesweit den Fernverkehr ein. Grund war nicht der Schnee, sondern der starke Wind. Reisenden werde eine Hotelunterkunft angeboten. Im norddeutschen Regionalverkehr kam es zum Teil auch zu Streckensperrungen. ➤ So lief es am Flughafen: Mehrere Flüge von und nach Hamburg mussten wegen des Wetters gestrichen werden. ➤ Stadtreinigung im Dauereinsatz: Mit rund 100 Einsatzkräften sei man bereits seit 6 Uhr im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher. Weitere 800 Einsatzkräfte standen danach bereit, um die Straßen von Schnee zu befreien. ➤ Chaos in Deutschland und Europa:
Deutschlandweit kamen mindestens sechs Menschen in Folge des Sturm zu Tode. Sie wurden von Bäumen erschlagen oder bei Verkehrsunfällen getötet. In den Niederlanden starben zwei Menschen, in Belgien einer. Auf vielen Autobahnen und Fernstraßen herrschte durch umgestürzte Bäume und Lkw Verkehrschaos. „Friederike“war der schlimmste Sturm in Deutschland seit „Kyrill“2007.