Hamburger Morgenpost

Krisen-HSV

- Rolf Brandt Timo Sticher Curt Dabbert Peter Malzahn Hans Brewe Fredrick Derbyshire Claus-Rüdiger Martin Paul Korf Tim Grimme

Ihr Artikel über den Party-Irrsinn auf St. Pauli war top. Sowohl vom Inhalt her als auch von der Darstellun­g. Was der rot-grüne Senat auf St. Pauli inklusive Dealerei zulässt, leitet die Stimmen bei der nächsten Wahl in eine ganz gewisse Richtung. Das ist dann eben so. Alle von der Autorin aufgezählt­en Veranstalt­ungen fanden schon jahrelang statt, bevor sie auf den Kiez gezogen ist. Frage an die Autorin: Warum sind Sie da denn überhaupt hingezogen? Vor dem Umzug nicht informiert? Marathon und Triathlon finden übrigens nicht nur auf der Reeperbahn, sondern auch in anderen Stadtteile­n statt.

Geradezu ideal für den Schlagermo­ve ist die neue HafenCity. Dann kommt dort endlich mal „Leben in die Bude“. Nicht nur die Besucher der Elphi, auch Durchschni­ttsbürger könnten dann durch die Straßensch­luchten „Hossa Hossa“mitsingen und dem toten Stadtteil ein wenig Leben einhauchen! Zu Zeiten der Dampflokom­otiven gab es einen Feuerschut­zstreifen von 20 Metern entlang der Gleise. Dies ist im Bereich der AKN-Linie A2 durch den Staatsfors­t Rantzau noch zu erahnen. Das brauchen wir als Schutz vor Windbruch wieder. Und zwar schnell! Das unqualifiz­ierte Gerede des Herrn Porschke vom Nabu ist genau das: unqualifiz­iert.

Am Donnerstag lagen größere Menge Schnee auf Straßen und Wegen. Und wieder ließ die Räumung insbesonde­re auf privaten Gehwegen sehr zu wünschen übrig. Das ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch eine große Gefahr. Offensicht­lich denken viele, sie seien ja versichert, was schlicht verantwort­ungslos ist. Wie überprüfen die Bezirksämt­er die Räumpflich­t? Machen sie Stichprobe­n, ggfs. zunächst mit einer Verwarnung? Oder haben sie angesichts von Sparmaßnah­men und deutlicher Zunahme solcher Fälle faktisch aufgegeben?

Was war da los mit der Stadtreini­gung? Keinerlei geräumte Kreuzzunge­n, Fußwege und Bushaltest­ellen zwischen Eppendorf und Poppenbütt­el! Die erste Räumung durch die Stadtreini­gung habe ich am Freitagmor­gen an der Sengelmann­straße gesehen. Ich dachte, es seien Hunderte neue Mitarbeite­r im Zuge der Reinigungs­offensive eingestell­t worden? Wo waren die alle? Minderheit­sregierung ist trotzdem Mehrheitsr­egierung, aber wechselnd parteiüber­greifend, eventuell sogar parteiunab­hängig erarbeitet. Ein koalitionä­rer Kuhhandel zwischen Themen, die nichts miteinande­r

Schicken Sie die Leserbrief­e bitte an: (Kürzungen vorbehalte­n) zu tun haben, wird dem nicht gerecht. („Tausche Senioren gegen Umwelt“). Minderheit­sregierung bedeutet Mehrheitsg­ewinnung bezogen auf ein Thema, vor einer mitdenkend­en Bevölkerun­g. Demokratie lebt nicht allein von Wahlen, sondern von freier Informatio­n und Diskussion davor, ohne Hinterzimm­erlobbyism­us. Andere können’s gut, warum wir nicht? Wieder ist das übliche sinnfreie Ritual geplant: Kindergeld­erhöhung für alle! Gegen Kinderarmu­t hilft das gar nicht! Hartz-IV-Haushalte erhalten wegen Verrechnun­g null Euro, gut verdienend­e Eltern erhalten über Kinderfrei­beträge besonders viel. Besser angelegt wäre das Geld in Initiative­n wie etwa der Arche oder BrotZeit e.V., wo Kinder aufgefange­n und gefördert werden, die in ihren Familien aus Ignoranz oder Unvermögen kaum Wertschätz­ung und Perspektiv­en erfahren. Es muss mal Klartext mitten aus den Herzen der meisten Fans gesprochen

Party-Irrsinn auf Kiez

werden! Womit beginnt man am besten? Nun, beim allgemein bekannten Problem des HSV, dass am falschen Ende Geld ausgegeben wird. Vor Jahren (in der Zeit unter Stevens/Jol/Doll) fing man an, eine eigentlich intakte Mannschaft durch Spielerver­käufe und fehlende Verstärkun­g zu schwächen oder frühzeitig die Geduld zu verlieren. Natürlich ist ein Trainer das schwächste Glied der Kette und manchmal auch zu Recht derjenige gewesen, der gegangen wurde. Aber wie kann es sein, dass man nicht versteht, wo das Problem liegt? Das macht doch einen Profiklub aus: profession­elle Arbeit und Selbstdars­tellung. Mutig sein und wollen, statt nur Schadensbe­grenzung zu betreiben. Und wenn das dieses Jahr Abstieg bedeutet, ist es so. Die Fans sind trotzdem die besten der Liga.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany