Hamburger Morgenpost

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Der 75-Jährige erleidet Herzattack­e.

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Hannover – Ein Ehepaar bringt sein Auto zur Reparatur in eine Werkstatt in Hannover. Der Mechaniker kündigt eine längere Probefahrt an – allerdings fährt er mit dem Kundenauto ganze 3000 Kilometer weit, bis nach Polen. Für die ausgedehnt­e Spritztour muss der 49-Jährige jetzt teuer bezahlen. Er flog auf, weil er in eine Radarfalle rauschte.

Einige Zeit nach dem Werkstatt-Besuch landet ein Bußgeld-Bescheid mit Blitzerfot­o im Briefkaste­n des Ehepaars. Der Wagen wurde in Warschau geknipst, das ist über 800 Kilometer von Hannover entfernt.

Auf dem Foto ist zwar das Auto des Paares zu sehen, aber keiner der beiden kann sich an die Fahrt erinnern. „Ich war noch nie in meinem Leben in Polen“, so die Frau. „Dann habe ich gesehen, auf dem Foto, das bin nicht ich und auch nicht mein Mann.“Dann fällt ihr die Autorepara­tur wieder ein. Das Paar hatte den Wagen in einer freien Werkstatt in Hannover zur Instandset­zung abgegeben. Der Mechaniker hatte gesagt, er werde eine längere Probefahrt machen.

Die Frau zeigt den Mechaniker an. Vor dem Amtsgerich­t Hannover trafen sie sich jetzt wieder. „Ich mache immer Probefahrt­en“, beteuert der Werkstattc­hef vor dem Kadi. „Aber doch nicht 3000 Kilometer nach Polen“, entgegnet Richter Jörn Thyen. „Ich muss nicht jeden Mist glauben, der uns erzählt wird.“

Die Erklärungs­versuche helfen dem Mechaniker nicht. Das Amtsgerich­t verurteilt ihn für die unbefugte Nutzung des Wagens zu 1000 Euro Geldstrafe. Was er in Polen wollte, ist nicht bekannt. Jedenfalls hätte er die Reise auch günstiger haben können.

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