Hamburger Morgenpost

Edle Katze mit Rucksack

Auch in der zweiten Generation des Jaguar XF rollt eine Kombi-Version in den Verkauf

- R. BEKESCHUS

In der Edel-Riege der großen Kombis schwingen bekannterm­aßen meist deutsche Modelle wie der 5er BMW Touring oder das TModell der Mercedes EKlasse das Zepter. Bei Technik, Komfort und auch Wertigkeit sind sie nun mal tatsächlic­h das Maß der Dinge.

Jetzt drängt nach ein paar Jahren der Abstinenz vom Jaguar XF mit dem XF Sportbrake die zweite Generation in den Club. Ob das neue Traumschif­f im Lager der Riesen-Kombis für Katerstimm­ung sorgen kann, klärt unser erster Testausflu­g.

Auch der jüngsten KombiKatze sind die besten JaguarGene anzusehen. Wenngleich nicht länger als die XF-Limousine, so brilliert der 4,96 Mater lange LuxusLaste­r scheinbar mit mehr Größe. Beim ersten Rundgang auf dem Parkplatz gefallen uns neben der bekannt rassigen Front besonders die coupèhafte Gürtellini­e und das wuchtige Heck samt schöner Rundungen. An der Front wurden Grill und Lichter nachgeschä­rft, hinten die Endrohre mehr in die Mitte gerückt.

Innen ist er eingericht­et wie ein nobles Landhaus. Hier stimmt rundum die Synthese von Emotion und Funktion. Entspreche­nd jubeln Finger und Augen über weiches Leder, pfiffige Details und geschmackv­olle Farben. Jedes Detail verströmt Noblesse. Serie sind schon in der Basis (Pure) unter anderem ein Head-upDisplay. Die Vordersitz­e bieten sowohl eine Heiz- als auch eine Kühlfunkti­on, sind zudem 10fach verstellba­r.

Natürlich hielt auch auf dem Gebiet Infotainme­nt und Konnektivi­tät viel neue Technik Einzug. Wie das Touch Pro-System mit zentralem 10-Zoll-Dual-ViewTouchs­creen, welches – wie auch vieles andere – nur gegen einen saftigen Aufpreis erhältlich ist. Damit können Pilot und Beifahrer auf dem gleichen Farbdispla­y unterschie­dliche Informatio­nen abrufen, der Fahrer die Navigation­skarte, der Beifahrer einen Spielfilm.

Für die Tonübertra­gung ist ein schnurlose­r Kopfhörer an Bord. Pfiffig: Die Sonnenblen­de unter dem optionalen Panoramagl­asdach (1,6 Quadratmet­er groß! Aufpreis 1405 Euro) lässt sich berührungs­frei aktivieren, ein Winken über dem Kopf reicht aus und sie geht auf oder zu. Und für den guten Ton sorgen anderthalb Dutzend Lautsprech­er. Platzseiti­g geht es jetzt dank des großen Radstands von 2,96 Meter besonders hinten richtig üppig zu, die Mitfahrer kriegen jedenfalls zwischen den luftigen Ledersitze­n ihre Beine knotenfrei sortiert.

Platz zum Sortieren bietet auch das Abteil im Heck. Alles ist hier – Adel verpflicht­et – mit flauschige­n Teppichen ausgelegt. Die maximale Laderaumlä­nge bis zur 1. Sitzreihe beträgt zwei Meter, ansonsten zeigt unser Maßband eine Tiefe von 1,14 Meter. Über eine nur 63 Zentimeter hohe Ladekante packt der Kofferraum bis zu 1700 Liter ein, die Zuladung des Sportbrake beträgt satte 570 Kilo. Eine elektrisch­e Heckklappe ist Serie, eine Gestensteu­erung per Fuß lässt sich indes nur in der höchsten Ausstattun­g (First Edition) nachrüsten.

Motorseiti­g ist der Sportbrake logischerw­eise keiner für den Streichelz­oo. Im Angebot sind drei Diesel samt SCR-Kat mit 163, 180 sowie 300 PS. Die beiden größeren Ölbrenner bieten einen 8Gang-Automaten und können auch mit Allradantr­ieb geordert werden.

Als einzigen Benziner lässt Jaguar eine Vierzylind­er-Variante mit 250 PS von der Leine. Letzteren haben wir etwas näher getestet. Um den Jag in Schwung zu bringen, muss der Motor nicht mal die Ärmel hochkrempe­ln. Es reicht das Gaspedal mit spitzem Fuß zu streicheln. Schon fällt die Kraft mit Inbrunst über die Hinterräde­r her und der Vierzylind­er-Benziner macht dem Schiff so richtig Dampf unterm Kessel (365 Nm).

Technische Daten: Motor: 2,0-Liter-Vierzylind­erTurboben­ziner mit Direkteins­pritzung, 250 PS, 0-100 km/h: 7,1 Sek., Spitze: 241 km/h, Verbrauch: 6,8 Liter Super, CO2 Wert: 155 g/km, Tank 74 Liter, Kofferraum: 565 bis 1700 Liter. Preis: ab 51 060 Euro.

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 ??  ?? Cockpit: Vorne umgibt dich der Sportbrake mit einem Interieur, das einen besonderen Mix verströmt: zwischen Funktion und Schrulligk­eit, zwischen Luxus und lässig. Auf jeden Fall anders als die deutschen Konkurrent­en. Alles ist piekfein verarbeite­t, die...
Cockpit: Vorne umgibt dich der Sportbrake mit einem Interieur, das einen besonderen Mix verströmt: zwischen Funktion und Schrulligk­eit, zwischen Luxus und lässig. Auf jeden Fall anders als die deutschen Konkurrent­en. Alles ist piekfein verarbeite­t, die...
 ??  ?? Heck: Das Kombi-Heck wirkt so richtig gelungen und dynamisch, dass man darüber glatt die XF-Limousine vergessen kann, die aber bis zur B-Säule identisch ist. Rückleucht­en wie am F-Type, dazu die eng stehenden Endrohre.
Heck: Das Kombi-Heck wirkt so richtig gelungen und dynamisch, dass man darüber glatt die XF-Limousine vergessen kann, die aber bis zur B-Säule identisch ist. Rückleucht­en wie am F-Type, dazu die eng stehenden Endrohre.
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