Hamburger Morgenpost

„Heiliger“beutet Frauen als Sex-Sklavinnen aus

BIZARRER FALL VOR DEM BGH Abartige Taten und teuflische Rituale

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KALSRUHE/DÜSSELDORF – Er gab sich als Heiliger aus, versprach jungen Frauen Kontakt zu toten Verwandten und ließ sich von ihnen als „Gesandter“feiern. Doch Mohamed H. (30) ist ein Teufel. Mit bizarren Ritualen und brutaler Gewalt machte er vier Frauen gefügig und zwang sie zur Prostituti­on. Dafür hatte das Düsseldorf­er Landgerich­t (OLG) den Algerier Mohamed H. zu zehn Jahren und seinen deutschen Komplizen Dennis B. (28) zu acht Jahren Haft verurteilt. Gestern hob der Bundesgeri­chtshof das Urteil teilweise auf. Nun droht ein härteres Urteil!

Der Grund: Das OLG hatte keine Sicherungs­verwahrung für die Angeklagte­n prüfen lassen. Dabei hatte schon OLG-Richter Guido Noltze von „abstoßende­n und abartigen Taten gesprochen“. Für ihn stand fest, dass die Frauen als Sex-Sklavinnen ihre Freier fast ohne Pause befriedige­n mussten. Wenn sie sich weigerten, wurden sie teils bis zur Bewusstlos­igkeit geschlagen.

Durch bizarre Rituale wurden die Opfer systematis­ch psychisch manipulier­t, von der Außenwelt isoliert und gefügig gemacht. Einer Frau hätten die Zuhälter „DH2“als Abkürzung für „Die Heiligen 2“auf die Halsschlag­ader tätowieren lassen, um sie „wie ein Vieh mit einem Brandzeich­en zu markieren“, so Richter Noltze.

Wie perfide die Angeklagte­n ihre Opfer behandelte­n, zeigte sich auch an der Art, wie die Frauen H. begrüßen mussten: „Gesandter, darf ich dir meine Hingabe erweisen. Mein Körper ist dir. Danke, was du aus mir gemacht hast.“

H. und B. hatten Prostituie­rte aus ihnen gemacht, die bis zu 18 Stunden am Tag anschaffen und ihre Tageseinna­hmen von bis zu 1500 Euro bei ihren Peinigern abgeben mussten. Drei der Frauen leiden noch heute unter den psychische­n Folgen. Und, so der BGH: „Sie sind finanziell ruiniert.“

Nun muss das OLG Düsseldorf die Anordnung der Sicherungs­verwahrung prüfen. Kommt es dazu, müssen die Angeklagte­n mit einer erheblich längeren Haftzeit rechnen.

 ??  ?? Der Angeklagte Mohamed H. verbirgt sein Gesicht hinter einem Notizblock. Er hat seine Opfer Opfer systematis­ch manipulier­t.
Der Angeklagte Mohamed H. verbirgt sein Gesicht hinter einem Notizblock. Er hat seine Opfer Opfer systematis­ch manipulier­t.

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