Hamburger Morgenpost

Kühnert: Jetzt erst recht!

Trotz Schulz’ Rückzug geht der charismati­sche Juso-Chef auf NoGroKo-Tour

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Auftakt zu einer Tour, die ihn am Ende in 23 SPD-Ortsverein­e führen wird. Kevin Kühnert, 28-jähriger Juso-Chef und Shooting-Star der Genossen, begann seinen Feldzug gegen eine erneute SPD-Regierungs­beteiligun­g im sächsische­n Pirna, trat dann am späten Freitag in Leipzig auf. Das öffentlich­e Interesse ist enorm, gemessen an der überschaub­aren Mitglieder­zahl der SPD in Ostdeutsch­land.

Ein Heimspiel für Kühnert wurde es dennoch nicht, vielmehr entwickelt es sich zum Duell: Weil der GroKo-Fresser die Klinge verbal mit Katja Pähle kreuzen musste, einer lokalen Politikeri­n, die kompromiss­los auf Regierungs­beteiligun­g setzt. Kühnert verwies auf 24 339 Neumitglie­der – seine Verbündete­n, die in der SPD für eine neue Linkspolit­ik streiten wollen.

Ab dem 20. Februar werden die Wahlunterl­agen an die SPDMitglie­der versandt. Bis zum 2. März können die Genossen ihr Votum abgeben, und am 4. März soll das Ergebnis bekannt gegeben werden.

Eine Mehrzahl der politische­n Beobachter glaubt, dass durch Schulz’ Verzicht auf das Außenamt die Wahrschein­lichkeit gestiegen ist, dass die SPD mehrheitli­ch der GroKo ihren Segen erteilt. Am Ende könnten die Neumitglie­der aber das Zünglein an der Waage sein. Kühnert wirbt indes unverdross­en für ein Nein. Und jene, die zu seinen Auftritten kommen, geben ihm überwiegen­d recht.

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Juso-Chef Kevin Kühnert will die SPD vom „Nein“überzeugen.

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